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Das Handbuch des Subraums

(C) 1998-99 by Christian Rühl
Letzte Änderung: 31.07.1999
Design-Update: Oktober 2000
 

 

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Die Welt des Subraums

3. Die Nutzung des Subraums

4. Anhang

1. Einführung

1.1 Die Reise beginnt

Als sich am 5. April 2063 um 11 Uhr die Phoenix von einem Raketenstützpunkt in Zentral-Montana, Erde gen Himmel erhob und kurz darauf die Barriere der Lichtgeschwindigkeit durchstieß, brach eine neue Ära der Menschheit an. Die Titan-V-Rakete, die von Zefram Cochrane und seinem Team in jahrelanger Arbeit mit dem ersten Prototypen eines neuartigen "Kontinuums-Distortionsantriebes", auch Warpantrieb genannt, ausgerüstet worden war, schien nicht nur den langersehnten Traum zum Reisen zu anderen Sternen zu ermöglichen, sondern endlich auch das ungeliebte Einsteinsche Weltbild mit der Lichtgeschwindigkeit als höchste Geschwindigkeit des Universums umzustoßen. Dabei hatte Cochrane mit seiner Erfindung eine Entwicklung in Gang gesetzt, die in den nächsten 50 Jahren, und darüber hinaus, neben einer Fülle von völlig neuen, phantastisch anmutenden Technologien und Phänomenen ein neues Verständnis vom Universum und seiner Struktur hervorbringen sollte: die Subraum-Hypothese. Als Anfang des 22. Jahrhunderts die dem Warpantrieb zugrundeliegenden Mechanismen des Subraums näher erforscht worden waren, verfeinerte sich ebenfalls die Lehre des Subraums und des Universums, die fortan in der "Subraum-Physik" zusammengefaßt wurde. Diesem Thema widmet sich dieses Handbuch, das dem Leser die phantastische Welt des Subraums und die daraus resultierenden Phänomene und Technologien in allgemeinverständlichen Worten und anschaulichen Diagrammen näherbringen soll.

 

2. Die Welt des Subraums

2.1 Einführung

Als Zefram Cochrane Mitte des 21. Jahrhunderts den Warpantrieb entwickelte, hatte er freilich nur eine blasse Vorstellung von den zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fakten. Schließlich basierte diese neuartige Technologie auf einer völlig neuer völlig neuen Wissenschaft, die, wie einst die Relativitätstheorie und die Quantentheorie eine Revolulion auslösen und das vorherrschende Verständnis vom Universum vollkommen umwälzen würde. Doch der erste Kontakt und die Zusammenarbeit der ganzen Menschheit im späten 21. und frühen 22. Jahrhundert brachte Schritt für Schritt Licht in die wunderbare, neue Welt des Subraums.

Wenn wir die Subraumphysik mit den anderen Theorien des 20. und 21. Jahrhunderts vergleichen, der speziellen Relativitätstheorie, der Quantentheorie oder gar der Theorie der multiplen Parallelwelten, erscheint sie uns gar nicht mehr so phantastisch und abwegig. Und entgegen aller anfänglichen Vermutungen koexistiert sie mit all diesen scheinbar zueinander widersprüchlichen Hypothesen; selbst das Einsteinsche Dogma von der Unüberschreitbarkeit der Lichtgeschwindigkeit wird nicht verletzt. Doch wie ist das möglich?

  

2.2 Die Rolle des Subraums im Universum

Der Subraum

Die Subraumtheorie führt als neuen Strukturbestandteil des Universums den Subraum ein. Der Subraum ist ein Denkmodell, das aus den Überlegungen zahlloser Wissenschaftler über ein Jahrhundert hinweg entstanden ist und eine Verfeinerung der "Superraum"- und "Innerer Raum" ist. Tatsächlich ist der Subraum beides: Unser Universum, wie auch alle parallel zu unserem existierenden, sind in den Subraum eingebettet. Gleichzeitig, wie der Name schon vermuten läßt, kann man ihn als eine Art Unter- oder "innerer" Raum des Normalraums ansehen. Was sich im ersten Moment wie ein Widerspruch anhört, entbehrt zwar nicht einer gewissen Kompliziertheit, doch ist bei näherer Untersuchung nichts anderes als die verschiedene Betrachtungsweise ein und desselben Modells.

 

Die relative Betrachtungweise der Welt

Grafik 2.2.1 Das relative Subraummodell

Bei der ersten Betrachtungsweise sehen wir die Welt relativ zu unserem Normalraum, oder exakter, zu unserer Raumzeit. Nach Einstein kann man sich die Raumzeit als eine flache Ebene vorstellen, in der die Materie Unebenheiten oder Verwerfungen darstellt. Die Gravitiation entsteht dabei durch die Interaktion dieser Verwerfungen. Doch was ist, wenn wir uns, ähnlich wie in der Multidimensionaltheorie postuliert, noch eine weitere Dimension vorstellen. Wenn wir von einem einzelnen Punkt der Raumzeit ausgehen und ihn vom Rest des Modells extrahieren, geht dieser dann "in die Tiefe", d.h. eine weitere Dimension geht von ihm aus, die wir freilich weder vorstellen noch begrifflich festsetzen können. Je "tiefer" wir hinabgehen, desto weiter entfernen wir uns vom Normalraum, wir kommen immer weiter in den Subraum.

 

Die absolute Betrachtungweise der Welt

Grafik 2.2.2 Das absolute Subraummodell

Nun untersuchen wir die zweite, absolute Betrachtungsweise, die die Welt "von oben" darstellt. Unser Universum existiert, wie auch alle anderen, im Subraum, einer Art "Superraum", der völlig andere Eigenschaften das uns bekannte Universum aufweist. Dabei gibt es aber keinen harten Grenzen, sondern einen allmählichen Übergang vom Raum zum Subraum. Je weiter wir uns vom Normalraum entfernen und dem Subraum nähern, desto mehr gleichen sich die Umgebung und ihre physikalischen Eigenschaften denen des Subraums an. Wenn wir noch näher in das Modell hineingehen und uns einen Punkt des Raums eines beleliebigen Universums betrachten, entdecken wir obige Betrachtungsweise wieder!

Faßt man die beiden Betrachtungsweisen zusammen, kommt man unweigerlich zu der Schlußfolgerung, daß nicht nur jeder Punkt in unserem Universum mit dem Subraum, sondern außerdem über den Subraum mit allen anderen Universen verbunden ist.

  

2.3 Struktur und Eigenschaften des Subraums

Grafik 2.3.1 Der Subraum und seine Schichten

Wie schon erwähnt, ist der Subraum nicht absolut, der Übergang von Universum zu Universum vollzieht sich allmählich. Deshalb wird der Subraum in einzelne Schichten eingeteilt. Die Schichten unterteilen den Subraum gleichzeitig nach Lage, Energielevel und Eigenschaften. "Niedrige" Schichten befinden sich nahe unserem Raum, es ist wenig Energie nötig, um sie zu erreichen, sie ähneln unserem Raum sehr und sind eng mit ihm verbunden, während "tiefe" Schichten weiter von unserem Raum entfernt sind, mehr Energie nötig ist, um sie zu erreichen, sie sich deutlich von unserem Raum unterscheiden und "losgelöst" vom Normalraum sind. Subraumschichten werden dabei nach ihrem Energielevel klassifiziert, also nach dem Energiebetrag, der nötig ist, um sie zu erreichen. Die Maßeinheit für die "Tiefe" einer Subraumschicht ist deshalb die des subatomaren Energiepotentials - das Elektronenvolt (eV). Aufgrund der gigantischen Größe des Energiebetrags wird bei Subraumschichten gewöhnlich das Gigaelektronenvolt (GeV). Je tiefer eine Schicht im Subraum ist, desto größer ist auch diese Maßzahl. Neben Energielevel, Lage und Eigenschaften spielt aber vor allem der Grad der Unabhängigkeit der Subraumschichten von unserer Raumzeit eine große Rolle. Das heißt: Je "tiefer" eine Subraumschicht ist, desto unabhängiger ist sie von unserem Universum, von unserem Raum und unserer Zeit, und desto "allmächtiger" ist sie in Bezug auf diese! Aber weiß heißt das konkret? Die physikalischen Eigenschaften unseres Universums gelten nicht für den Subraum und umgekehrt. Damit kann der Subraum als etwas "Fremdes" in unserem Raum auch dessen scheinbar unumstößliche Naturgesetze umgehen. Als Beweise mögen die vielen ohne die Subraumtheorie scheinbar magischen und irrationalen Weltraumanomalien dienen; etwa Wurmlöcher und temporale Risse.

  

2.4 Subraumphänomene

Alle unerklärlichen Phänomene des Universums zeigen, daß der Subraum nicht nur universal als Medium auf alle Universen, sondern auch auf jedes Universum und jede Raumzeit explizit einwirkt. Sie entstehen durch den Schichtbau und den allmählichen Übergang von Normalraum zum Subraum.

 

Wurmlöcher

Grafik 2.4.1 Aufbau eines Wurmloches

Wurmlöcher sind nach den Schwarzen Löchern die bekannteste und beliebteste "verrückte Idee" der Wissenschaftler, die aus einer "Was wäre wenn ..." Überlegung entstanden sind und schließlich tatsächlich entdeckt wurden. Schon früh erkannte man, daß Wurmlöcher Brücken "im" Raum sind , die zwei weit voneinander entfernte Punkte im Raum verbinden und daß man in extrem kurzer Zeit die Entfernung zwischen diesen Punkten durch ein Wurmloch zurücklegen könnte. Tatsächlich läßt sich dieses Gedankengerüst mit der Subraumtheorie erstaunlich einfach erklären. Als eine Anomalie im Raum erstreckt sich ein Wurmloch auch tief in den Subraum hinab, da dieser mit dem Normalraum verbunden ist. In einer Schicht, die genügend weit vom Normalraum entfernt ist, um sich von im genügend stark zu unterscheiden und gleichzeitig noch von der Anomalie beeinflußt wird, bildet diese einen Schlauch zu einer anderen Anomalie, dem Endpunkt des Wurmlochs. Ein fiktiver Reisender würde über die Eingangsanomalie im Normalraum durch den Subraum zum Endpunkt reisen. Aufgrund der fehlenden Beschränkung auf Lichtgeschwindigkeit im Subraum würde seine Reise dabei nur von kurzer Dauer sein; er würde den Endpunkt viel schneller erreichen als dies auf direktem Wege durch den Normalraum möglich wäre. Eine allgemeine Eigenschaft von Wurmlöchern ist ihre Instabilität; ein oder beide Endpunkte fluktuieren und wechseln ständig die Position, weshalb diese Phänomene normalerweise nicht technisch nutzbar sind. Eine Ausnahme bilden künstlich angelegte Wurmlöcher. Das einzig bekannte ist das Bajoranische, in dem seine Erbauer, bekannt als die "Bajoranischen Propheten", losgelöst von Zeit und Raum leben. Aufgrund ihrer Instabilität fallen normale Wurmlöcher nach vielen Milliarden Jahren zusammen, sie werden zu Mikrowurmlöchern. Aufgrund der Untrennbarkeit von Raum und Zeit gibt es übrigens auch Wurmlöcher, die statt 2 Punkte im Raum 2 Punkte in der Zeit verbinden und solche, die sowohl Raum als auch Zeit überbrücken. Diese sind jedoch viel seltener anzutreffen als "normale" raum-überbrückende Wurmlöcher.

Bezeichnung Position Typ Verlauf
Barzanisches Wurmloch Barzan System Normales Wurmloch Alpha- zu Deltaquadrant
Bajoranisches Wurmloch Bajoranischer Sektor Künstliches Wurmloch Alpha- zu Gammaquadrant
"Harry Kim"-Wurmloch Deltaquadrant Mikrowurmloch Delta- zu Alphaquadrant; 20 Jahre in Vergangenheit

Tabelle 2.4.1 Bekannte Wurmlöcher

 

Bild 2.4.1 Bajoranisches Wurmloch

Bild 2.4.2 Barzan-Wurmloch

Bild 2.4.3 "Harry Kim"-Wurmloch

 

Temporale Anomalien

Grafik 2.4.2 Aufbau einer temporalen Anomalie

Ähnlich wie temporale Wurmlöcher verhalten sich Temporale Anomalien. Als Ende des 21. Jahrhunderts beim Vordringen in den Raum die ersten dieser Risse in der Raumzeit entdeckt worden, konnte man sie noch nicht eindeutig als Subraumphänomen klassifizieren. Ähnlich wie die temporalen Wurmlöcher stellen sie jedoch nicht anderes als eine durch einen "Riß" an der Oberfläche entstandene, durch den Subraum unregelmäßig verlaufende Verbindung zu einem anderen Punkt in der Zeit dar. Dieser Riß in der Raumzeit kann bei größeren "galaktischen Unfällen" wie Hyper Novae oder dem Zusammenstoß von Galaxien entstehen, aber auch bei fehlerhafte Subraummanipulation durch die fortgeschrittene Subraumtechnologie. Sobald eine temporale Anomalie entstanden ist, entsteht ein willkürlicher Pfad durch den Subraum. Die Anomalie hat jedoch nicht genug Energie um bis zu einem anderen Universum durchzubrechen, stattdessen kehrt der durch sie gebildete Pfad durch den Subraum zur "Oberfläche" zurück und bildet dort eine zweite Anomalie. hat Temporale Anomalien sind dabei im Gegensatz zu den Wurmlöchern, die beim Urknall in die Struktur der Raumzeit und des Subraums "eingewoben" worden sind, ein spontan entstehendes Phänomen, das nach nur kurzer Lebensdauer wieder verschwindet, sobald sich der Riß in der Raumzeit und im Subraum verschlossen hat. Sie sind für eine kurze Zeitspanne permanent geöffnet und noch viel instabiler und unberechenbarer als Wurmlöcher. Trotzdem lassen sich auch Temporale Anomalien künstlich erzeugen: eine im späten 24. Jahrhundert von den Borg adaptierte Technologie erlaubt es, mit Hilfe von chronitonischen Partikeln einen zeitlich begrenzt stabilen Tunnel durch die Zeit zu schaffen. Wie schon die Wurmlöcher sind aber auch solche Subraumrisse auf Raum und Zeit anwendbar, weshalb es auch spontan auftretende, instabile Anomalien gibt, die zu einem anderen Punkt im Raum oder einem anderen Punkt in Raum und Zeit führen. 

    Bild 2.4.4 Temporale Anomalie

 

Verbindungen zu anderen Universen

Grafik 2.4.3 Aufbau eines Tunnels zu einem anderen Universum*

Wie schon erwähnt, ist zum Eindringen in den Subraum und Schaffen eines Tunnels durch diesen eine unvorstellbar hohe Energie nötig, die bisher lediglich von natürlichen Phänomenen galaktischen Ausmaßes erbracht werden kann. Noch seltener sind Ereignisse im Universum, die so massive Einwirkung auf den Normal- und den Subraum haben, daß sie es schaffen, genügend "tief" in den Subraum einzudringen um zu den Subraumschichten zu gelangen, die so "universell" sind, daß sie die Verbindung zu anderen Universen oder Dimensionen ermöglichen. Dabei wird so viel Energie freigesetzt, daß das gesamte Raumzeit - Kontinuum beschädigt oder sogar zerstört werden kann; temporale Wellen und zahlreiche Risse im Subraum sind auf jeden Fall die Folge. Man kann sich diese Verbindung also als einen unkontrollierbaren, irreparablen Durchbruch durch Normal- und Subraum vorstellen, der extreme Schäden in beiden hervorrufen kann. Temporale Anomalien und Wurmlöcher stellen im Gegensatz dazu zwei örtlich und zeitlich viel beschränktere und wenig energieintensive Manipulationen des Subraums dar. Wegen der unvorhersehbaren Effekte von Verbindungen zu anderen Universen mußten übrigens die Forschungen von Dr. Paul Manheim in den 2360ern übrigens eingestellt werden; wie vorhergesagt kam es zu zahlreichen Fehlern in Raumzeit und Subraum, die bei weiteren Aufrechterhaltung der Verbindung eine Zerstörung unseres Universums zur Folge gehabt hätten.

*Anmerkung: Diese vereinfachte Darstellung ist in der Beziehung nicht ganz korrekt, als daß wie bei Wurmlöchern und temporalen Anomalien der Tunnel zu anderen Universen nicht durch den gesamten Subraum, sondern über eine beliebige Schicht desselben verläuft, die im Gegensatz zu den anderen Phänomenen aber wesentlich "tiefer" liegt. Deshalb sind auch von einem Universum Tunnel zu beliebig vielen anderen Universen möglich; jede dieser tiefen Subraumschichten erlaubt den Zugang zu einem anderen Universum.

 

Subraumverzerrungen

Grafik 2.4.4 Entstehung einer Subraumverzerrung

Nur äußerst wenige Ereignisse im Universum sind so massiv und energiereich, das sie es schaffen, einen Tunnel im Subraum oder gar einen Durchbruch zu anderen Universen hervorzurufen. Jedoch beinahe jedes Ereignis von genügender Intensität, auch ein künstliches, ruft Subraumverzerrungen hervor. Eine Subraumverzerrung könnte man als eine vom Normalraum auf den Subraum übertragene "Erschütterung" definieren, die eine geringfügige Verschiebung der Subraumschichten zur Folge hat, ohne aber einen Bruch oder Riß zu verursachen. Wie das Vibrieren einer Stimmgabel klingt dieses Phänomen örtlich und zeitlich begrenzt und verschwindet deshalb nach einiger Zeit von selbst. Subraumverzerrungen stellen also eine Art Schwingung im Subraum dar; in niedrigen Subraumschichten können sie mit elektromagnetischen Wellen verglichen werden, da diese niedrigen Schichten noch stark mit dem Normalraum verbunden sind und dabei sehr dem normalen elektromagnetischen Feld ähneln. Die Stärke dieser Schwingungen wird zur Ehrung des Erfinders des Warpantriebs in Cochrane (CH) angegeben, wobei Verzerrungen, die nicht durch ein Warpfeld verursacht werden aufgrund ihrer geringen Stärke normalerweise in Millicochrane (mCH) gemessen werden. Subraumverzerrungen sind nur mit speziellen Subraum- nicht jedoch mit normalen Sensoren feststellbar und entstehen auf natürlichem Wege durch Supernovae und andere energiereiche Raumphänomene oder auf künstlichem bei jeder modernen Subraummanipulationstechnologie. Auch Subraumfelder erzeugen Subraumverzerrungen.

  

2.5 Subraumfelder

Grafik 2.5.1 Modell eines Subraumfeldes

Normalerweise sind Subraum und Normalraum unaufhebbar voneinander getrennt, auch niedrige Schichten, die dem Normalraum extrem ähnlich zu sein scheinen, sind doch durch eine gigantisch große Energiebarriere von unserer Raumzeit abgegrenzt. Trotzdem "fließt" eine Subraumschicht manchmal in den Normalraum hinein - auf natürlichen wie auf künstlichem Wege. Eine solche sphärische "Blase" einer Subraumschicht im normalen Raum bezeichnet man als Subraumfeld. Je tiefer eine Schicht im Subraum ist, desto mehr Energie ist erforderlich, um sie in unsere Raumzeit zu "ziehen" und sie zu stabilisieren. Niedrige Schichten ähneln dem Normalraum sehr und sind eng mit ihm verbunden - deshalb ist es relativ leicht, ein Subraumfeld, das dann sehr einem elektromagnetischen Feld ähnelt, aus ihr zu erschaffen. Tiefe Schichten dagegen, die losgelöst von unserem Raum sind und sich deutlich von ihm unterscheiden, sind, können nur mit riesigem Energieaufwand im Normalraum existieren und sind fast immer instabil, brechen also wie ein Ballon mit extremen Unterdruck sofort wieder zusammen. Dafür sind sie so mächtig, das sie als Zugang zu anderen Universen dienen können (z.B. eine statische Warpschale). Beim "Ziehen" einer Subraumblase bzw. eines Subraumfeldes aus dem Subraum werden die Subraumschichten geringfügig verschoben und der Subraum zum "Schwingen" gebracht - eine Subraumverzerrung entsteht (in diesem Fall spricht man auch von einer Subraumfeldverzerrung). Jedes Subraumfeld erzeugt dabei eine andere Schwingung, abhängig vom Energielevel der ihr zugrundeliegenden Subraumschicht. Tiefe Schichten erzeugen logischerweise große, niedrige Schichten relativ geringe Subraumverzerrungen. Deshalb wird die Stärke von Subraumfeldern genau wie die Stärke von Subraumverzerrungen in Cochrane bzw. Millicochrane (CH, mCH) gemessen, da beide Größen zusammenhängen. Natürliche Subraumfelder haben eine untergeordnete Bedeutung; sie treten eher als Nebenerscheinung bei den anderen Subraummanipulationen auf. Künstliche Subraumfelder hingegen sind von immenser Bedeutung, durch sie ist die Beeinflussung des Normalraums mit weit weniger Energie möglich als dies bei direkter Manipulation des Subraums der Falle wäre. Subraumfelder sind normalerweise unsichtbar, beim hinreichend starken Einwirken von Energie (z.B. durch einen Phaserstrahl) auf das Feld wird jedoch Cerenkow-Strahlung freigesetzt, für den Beobachter sichtbar als blauer Blitz. Die bekannteste Anwendung von Subraumfeldern sind die Warpfelder; bei diesen handelt es sich um assymmetrische Felder mit einer Stärke von mindenstens 1000 Millicochrane / 1 Cochrane, die zur Beschleunigung eines Raumschiffes auf Überlichtgeschwindigkeit genutzt werden. Neben den asymmetrischen Subraumfeldern gibt es auch symmetrische, die wieder andere Eigenschaften besitzen. Allen Subraumfeldern ist gemein, das sie auch im Normalraum die Eigenschaften des Subraums besitzen und losgelöst von unserer Raumzeit sind - je nach Stärke mehr oder weniger ausgeprägt. So können einerseits die veränderten Eigenschaften z.B. zum Verändern der Masse eines eingeschlossenen Objekt genutzt werden oder die Unabhängigkeit vom Normalraum, um dessen physikalische Eigenschaften zu umgehen. Genau dies wird auf extrem komplizierte und doch wieder einfache Weise bei der bekanntesten Subraumtechnologie genutzt - dem Warpantrieb.

Bezeichnung Beschreibung
Symmetrisches Subraumfeld Standardsubraumfeld, das sich vom Normalraum unterscheidende Eigenschaften (Maximalgeschwindigkeit, Gravitationskonstante u.a.) besitzt.
Asymetrisches Subraumfeld Als Warpfeld mit Stärken ab 1000 Millicochrane und sich unterscheidenden Feldschichtenwerte zum überlichschnellen Antrieb von Raumschiffen genutzt.

Tabelle 2.5.1 Arten von Subraumfeldern

  

3. Die Nutzung des Subraums

3.1 Einführung

Die Entwicklung der Newtonschen Physik im 17. Jahrhundert führte zu völlig neuen Erfindungen in der Mechanik. Die Quantenphysik ihrerseits machte die Computerevolution im 20. Jahrhundert und andere komplizierte elektronische Anwendungen erst möglich. So führte auch die Entdeckung und Erforschung des Subraums im 21. und 22. Jahrhunderts zu einer tiefgreifenden Veränderung des Lebens der Menschen. Selbst heute noch werden in diesem vermeintlich komplexen und schwierigen Wissenschaftszweig noch Erfindungen für den Alltag gemacht, vor allem aber werden bestehende Entwicklungen durch die Erweiterung des Wissens über den Subraums noch leistungsfähiger und mächtiger gemacht.

  

3.2 Nutzung von Subraumfeldern

Warpantrieb

Weiterentwicklungen

Klasse Einsatzbeginn Höchstgeschwindigkeit "Umweltfreundlich" Variables Warpfeld
Nebula Klasse 2350 Warp 9.2 nein nein
Galaxy Klasse 2358 Warp 9.6 nein nein
Defiant Klasse 2370 Warp 9.8 nein nein
Sovereign Klasse 2370 Warp 9.95 ja nein
Intrepid Klasse 2370 Warp 9.975 ja ja

Tabelle 3.2.1 Weiterentwicklung des Warpantriebs in den letzten 20 Jahren

  

3.3 Nutzung des Subraums selbst

Subraumkommunikation

Da, wie schon erwähnt, niedrige Subraumfelder dem elektromagnetischen Feld ähneln, funktioniert auch die Subraumkommunikation auf ähnliche Weise wie der normale Funk, nur eben auf Subraumebene. So wird die bestimmte (niedrige) Subraumschicht in modulierte Schwingungen gebracht, so daß ein wellenförmiges Signal entsteht. Da es sich anders ausgedrückt nur um eine Reihe künstlich erzeugte Subraumverzerrungen handelt (die dann auch zum Nachweis von Subraumkommu nikation dienen), kann man das Subraumsignal nach seiner Stärke in mCH und nach seiner Energiesignatur in geV messen. Zusätzlich greift man auch auf die alte Einheit Gigahertz (GHz) zurück, um die Frequenz des Signals, also die Anzahl der Subraumschwingungen pro Sekunde, anzugeben. Der Vorteil der Subraumkommunikation gegenüber der Normalkommunikation ist, daß sie nicht an die begrenzenden Eigenschaften des Normalraums gebunden ist. Die Welle wird vollständig über den Subraum übertragen, und bewegt sich deshalb mit Überlichtgeschwindigkeit. Die genaue Geschwindigkeit ist von der Stärke der Verzerrungen (besser gesagt: vom Verhältnis der der Stärke Verzerrungen zur Stärke/Energiesignatur der verwendeten Subraumschicht) und kann über die Energiezuführung kontrolliert werden. Wie Funksignale haben aber auch Subraumsignale den Nachteil, mit der Zeit schwächer zu werden. Bei der Subraumkommunikation heißt das konkret: mit der Zeit verläßt das Signal seine Schicht und strebt der "Oberfläche" zu, d.h. irgendwann verläßt es den Subraum und wird zu einem normalen EM-Signal, die aber aufgrund der Phasenverschiebung seine Informationen verloren hat. Je tiefer man ein Signal aber im Subraum erzeugt (also je tiefer die modulierte Schicht liegt), desto mehr Energie ist zur Erzeugung nötig und desto stärker sind die auftretenden Schwingungen/Verzerrungen. Das hat jedoch zur Folge, daß das Signal stabiler ist und einen längeren Zeitraum im Subraum verbleibt, bevor es verlorengeht.

   

4. Anhang

4.1 Einheiten

Einheit Abkürzung Beschreibung
Cochrane Ch Maß der Subraumphysik, benannt nach dem Erfinder des Warpantriebs, Zefram Cochrane. Gibt die Stärke einer Subraumverzerrung an und wird wegen der Verbindung zwischen Subraumfeldern und -verzerrungen auch zur Angabe der Stärke von Warpfeldern genutzt. Kleinere Subraumverzerrungen bzw. schwächere Subraumfelder werden in Millicochrane (mCH) gemessen. 1000 Millicochrane ergeben ein Cochrane.
Elektronenvolt eV In der modernen Physik, vor allem für subatomare Proozesse verwendetes Maß der Energie. 1 Elektronenvolt enspricht dabei der Bewegungsenergie, die ein Elektron bei der Beschleunigung in einem elektrischen Feld mit 1 Volt Potential erhält. Das Elektronenvolt wurde im 21. Jahrhundert von der Subraumphysik übernommen, um das Energiepotenial der Subraumschichten anzugeben. Dabei wird das Gigaelektronenvolt (GeV) verwendet, das einer Milliarde Elektronenvolt entspricht.
Hertz Hz Universelles Maß der Frequenz, das früher für elektromagnetische, heute auch für Subraumschwingungen verwendet wird. Die Einheit gibt dabei die Anzahl der Schwingungen in der Sekunde an. In der Subraum- und Hochenergiephysik wird dabei meistens das Gigahertz (GHz) verwendet, das 1 Hertz bzw. 1 Milliarde Schwingungen in der Sekunde entspricht.
Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit c Wird in der Warpphysik parallel zum Warpfaktor verwendet, um eine Überlichgeschwindigkeit anzugeben. 1c entspricht der einfachen, 2c der doppelten Lichtgeschwindigkeit usw.
Lichtjahr Lj Astronomisches Maß der Entfernung, das die Strecke angibt, die das Licht in einem Standardjahr zurücklegt (9.461 Billionen km).
Watt W Konventionelle Maßeinheit der Leistung, daß häufig parallel zum Millicochrane verwendet wird, um die Stärke von Kraftfeldern und anderen Subraumfeldern anzugeben. In diesem Zusammenhang wird das Gigawatt (GW) genutzt, das 1 Milliarde Watt entspricht.
Warpfaktor Warp Speziell auf die Warpphysik abgestimmtes Geschwindigkeitsmaß, daß auf einer asymptotischen Skala die scheinbare Überlichtgeschwindigkeit eines Objekt von Warp 1 (= Lichtgeschwindigkeit) bis Warp 10 (unerreichbare, theoretische Geschwindigkeit) angibt.

 

4.1 Abkürzungen

Abkürzung Bedeutung Beschreibung
FTL Faster than Light Präfix für Geräte, Ereignisse und Vorgänge mit Überlichtgeschwindigkeit, z.B. FTL-Antrieb.

EM

Electromagnetic Präfix für Geräte, Ereignisse und Vorgänge, die auf dem elektromagnetischen Feld beruhen, z.B. EM-Signal.

STL

Slower than Light Präfix für Geräte, Ereignisse und Vorgänge mit Unterlichtgeschwindigkeit.

STM

Subspace Transceiver Module Hochintegriertes, in Tricordern, Padds und vielen anderen Subraumgeräten verwendetes Bauteil zum Senden und Empfangen von Subraumsignalen.

 

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