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5.1.1 Verschollen im Deltaquadranten
Im Pilotfilm von "Star Trek: Voyager" wurde die neue USS Voyager auf ihrer ersten Mission in den Badlands nahe dem cardassianischen Raum von einem mächtigen Wesen, das als "der Fürsorger" bekannt ist, in den Deltaquadranten gebracht. Allein in einem unerforschten Quadranten versucht die Voyager vom nördlichen Rand der Galaxis, 75000 Lichtjahre von der Erde entfernt, einen Weg zurück nach Hause zu finden. In diesem Kapitel soll die 7-jährige Reise der Voyager und all ihre Stationen näher untersucht werden und die während dieser Zeit gewonnenen Erkenntnisse über den Deltaquadranten, seine Planeten, Bündnisse, Imperien und astronomischen Phänomene ausgewertet werden. |
War die Reise der Voyager durch den
Deltaquadranten anfangs noch viel besser dokumentiert als etwa die Einteilung der Galaxis
oder der Aufbau der Föderation, einfacher und schlüssiger als so manch anderer
Bereich der Star Trek Kartographie, hat sie sich mittlerweile durch zahlreiche
Kontinuitätsprobleme, Widersprüche, aber auch durch neue Basisinformationen enorm
verkompliziert, so daß man nicht einfach mehr von 1000 ly/Jahr reguläre Reisestrecke
plus die im Laufe der siebenjährigen Reise unternommenen Sprünge ausgehen kann.
Wie Rick Sternbach, der "Hüter" der
offiziellen Route der Voyager, von der wir freilich erst im ST:VOY TM etwas erfahren
werden, vor kurzem richtig bemerkte, sind der Abstand der Sonne vom galaktischen Kern, die
anfängliche Entfernung der Voyager von der Erde sowie ihr Kurs für eine Darstellung
ihrer Reise entscheidend. Ein weiterer Eckpunkt der Voyager-Kartographie ist auch die
Durchschnittgeschwindigkeit der Voyager, die kürzlich offiziell festgesetzt wurde. Bei
allen diesen "Festwerte" ergibt sich jedoch das Problem, daß sie so fest gar
nicht sind. Das gilt selbst für den Abstand der Erde vom Zentrum der Galaxis. Dieses
Projekt versucht jedoch, jeweils den widerspruchsfreiesten und aktuellsten Wert zu
verwenden.
1. Abstand der Erde zum
galaktischen Kern Obwohl die NASA diese wichtige Entfernung mit ungefähr 25800 ly (7.9 kpc) angibt, ist die veraltete, zu hohe Angabe von 30000 ly noch sehr verbreitet, und auch die neueste Milchstraßenkarte im ST:DS9 TM verwendet diesen Wert. Trotzdem soll hier die neuere und genauere Entfernung als Basis für die Berechnungen benutzt werden, zumal sich sonst auch massive Probleme mit der Position der Voyager in Bezug auf die Betaquadrantengrenze (dazu später mehr) ab dem 5. Jahr ihrer Reise ergeben. |
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2. Anfängliche
Entfernung der Voyager von der Erde Auch hier gibt es 2 widersprüchliche Angaben. War im Pilotfilm [VOY] Der Fürsorger noch von 70000 ly (eine 75-jährige Reise) die Rede, haben neuere Folgen ([VOY] Eine u.a.) und offizielle Dokumentationen eine Entfernung von 75000 ly etabliert. Man könnte natürlich einfach die erste Angabe als Entfernung des Fürsorgers von Bajor sehen und die Entfernung zwischen Bajor und der Erde für die Diskrepanz verantwortlich machen, doch würde das bedeuten, daß Bajor sehr weit über der Erde liegen müßte, was nicht der Fall ist. Hier soll von 75000 ly ausgegangen werden, da diese Annahme wiederum zur Verhinderung des Betaquadranten-Problems beiträgt. |
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3. Kurs der Voyager nach Hause Dies ist die ungewisseste Angabe, weil wir hier keinen klar ersichtlichen Onscreen-Nachweis haben, sondern nur in offiziellen Karten nachmessen können. Obwohl Rick Sternbach in einer Newsgroup die Karte ausdrücklich nicht als bindend festsetzte, bietet sich hier eigentlich nur die Milchstraßenansicht aus dem ST:DS9 TM an. Aus dieser läßt sich ein Winkel der Linie Erde-Voyager von 23.36° ablesen. Würde die Voyager parallel zur Grenze Alpha-/Betaquadrant fliegen, wäre dieser Winkel gleichzeitig auch die Richtungsangabe relativ zur Fluglage des Schiffs. Kursangaben werden jedoch relativ zum Zentrum der Galaxis angegeben. Der tatsächliche azimutale Kurs der Voyager beträgt damit 008, wobei wir aber zur tatsächlichen Rechnung nur erstere Zahl benötigen. |
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4.
Durchschnittsgeschwindigkeit der Voyager Erstaunlicherweise haben sich in Bezug auf die normale Reisegeschwindigkeit der Voyager in letzter Zeit einige Änderungen ergeben, obwohl sich Fans und offizielle Quellen jahrelang einig zu sein schienen, daß die Voyager, basierend auf einer 75-jährigen Reise und der revidierten Entfernung von 75000 ly, 1000 ly/Jahr zurücklegt, was einer Geschwindigkeit von Warp 7.9 entspricht. Doch fehlte bisher eine eindeutige Onscreen-Angabe, die in der Folge [VOY] Das Pfadfinder-Projekt schließlich gemacht wurde und einige Bewegung in die Voyager Kartographie brachte. Wahrscheinlich um ein zu frühes Erreichen des Betaquadranten, der nach den letzten Sprüngen Anfang der 6. Staffel nur noch 500 ly entfernt war, den es aber im offiziellen Voyager-Universum nicht zu geben scheint, zu verhindern, wurde diese Geschwindigkeit hier drastisch herbagesetzt und damit die Voyager einige tausend Lichtjahre in den Deltaquadranten zurückkatapultiert. Tatsächlich erscheint die gemachte Angabe von Warp 6.2 aber auch insofern logischer, daß durch die ständigen Pausen auf Planeten, Abweichungen vom Kurs für Erforschungen oder Verzögerungen durch feindliche Spezies die Reisegeschwindigkeit der Voyager (die genannten 1000c) im Jahresdurchschnitt erheblich reduziert wird. Somit wurde vorgeschlagen, beide Angaben in die Berechnungen zu involvieren: für die tatsächlich im Jahr zurückgelegte Entfernung oder subjektive Angaben (Reise um 2 Jahre verzögert / um 5 Jahre verkürzt) Warp 6.2 (was zu 438 ly/Jahr führt) anzunehmen, aber für die Sprünge über längere Entfernungen im Stil von "durch 10000 ly Reise um 10 Jahre verkürzt) weiterhin von 1000c (also Reisen ohne Pausen) auszugehen. Einige Spezialfälle bei der Durchschnittsgeschwindigkeit ergeben sich durch die verkürzte Reisezeit im ersten Jahr und durch das Umfliegen des Borgraums im 4. und 5. Jahr, worauf später noch im Detail eingegangen werden soll. |
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5.1.3 Überblick über die Reise
Nachdem die Voyager im Jahr 2371 vom Fürsorger durch eine Verlagerungswelle in den nordwestlichen Teil des Deltaquadranten befördert wurde, tritt sie von dort tritt ihre Heimreise an, die bei maximaler Reisegeschwindigkeit 75 Jahre dauern würde, aber aufgrund von Kursabweichungen und Verzögerungen die doppelten bis dreifache Zeit in Anspruch nimmt. In den ersten zwei Jahren durchquert die Voyager die Gebiete der Kazon und Vidiianer und erreicht im 3. Jahr mit der Nekrit Ausdehnung die Grenze zu einem völlig unbekannten Teil der Galaxis. Hier trifft die Voyager Ende des 3. Jahres auf die Borg, deren Kerngebiet sie unbeschadet überwinden kann, denen sie aber noch bis Mitte des 5. Jahres ausweichen muß. Im 5. Jahr gelingt es schließlich, mit neuen Technologien wie Slipstream und Transwarp die Hälfte der Gesamtstrecke zu bewältigen, so daß die Voyager jetzt, im 7. Jahr, nur noch wenige tausend Lichtjahre von der Grenze zum Betaquadranten entfernt ist. |
Beschreibung |
Episode | Sternzeit |
gereist |
zur Erde |
1. Caretaker / Ocampa |
001. Der Fürsorger | 48317 |
0 ly |
75000 ly |
2. 2371 gereiste Strecke |
48317-48999 |
300 ly |
74700 ly |
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3. 2372 gereiste Strecke |
49000-49999 |
438 ly |
74262 ly |
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4. 2373 gereiste Strecke |
50000-50999 |
438 ly |
73824 ly |
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5. Durchquerung Borgraum |
069. Die Gabe | 51008 |
9500 ly |
64324 ly |
6. 2374 zurückgelegte Strecke |
51000-51999 |
438 ly |
63886 ly |
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7. Reise im Slipstream |
093. In Furcht und Hoffnung | 51978 |
300 ly |
63586 ly |
8. Vortex durch die "Leere" |
094. Nacht | 52081 |
2500 ly |
61086 ly |
9. Reise im Slipstream |
099. Temporale Paradoxie | 52144 |
10000 ly |
51086 ly |
10. Borg vermieden in 1.5a |
108. Das ungewisse Dunkel I | 51008-52619 |
-876 ly |
51962 ly |
11. Reise mit Transwarp |
109. Das ungewisse Dunkel II | 52619 |
20000 ly |
31962 ly |
12. 2375 gereiste Strecke |
52000-52999 |
438 ly |
31524 ly |
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13. Subraumkorridor |
126. Die Zähne des Drachen | 53168 |
200 ly |
31324 ly |
14. Raumkatapult |
128. Die Voyager-Konspiration | 53329 |
600 ly |
30724 ly |
15. 2376 gereiste Strecke |
53000-53999 |
438 ly |
30286 ly |
Eine erweiterte Routentabelle der Reise der Voyager mit zusätzlichen Daten, z.B. die galaktischen Positionen in verschiedenen Koordinatensystemen, die für ihre eigenen Projekte interessant sein könnten, finden Sie in der Ressource Die Route der USS Voyager. |
5.1.4 Berechnung der Momentanentfernung
Während die obige Tabelle natürlich nur die Entfernung der Voyager zur Erde zu ausgewählten Schlüsselereignissen wiedergibt, ist es auch möglich, eine präzise Entfernung zu einem beliebigen Zeitpunkt zu bestimmen, in dem die jährlich zurückgelegte Strecke nicht abrupt am Ende des Jahres abgezogen wird, sondern auf das ganze Jahr gleich verteilt wird. Wir erhalten dann die Momentanentfernung, in dem von der entsprechend letzte Referenzentfernung vor der Sternzeit aus der Tabelle der bereits zurückgelegte Anteil der jährlich zurückgelegten Strecke abgezogen wird.
Zur Berechnung der Entfernung der Voyager von der Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt (und damit der Entfernung von zu dieser Zeit durchflogenen Gebieten, besuchten Planeten etc.) können Sie die folgende Schritt für Schritt Anleitung benutzen.
1. Schlagen Sie die Sternzeit der gewünschten Episode nach, z.B. im ST:VOY Guide.
Bsp: Für [VOY] Flaschenpost Sternzeit 51461.5
2. Wählen Sie die Referenzentfernung zur Erde aus der oben stehenden Tabelle aus, in dem sie die Sternzeit mit den Sternzeiten in der Tabelle vergleichen. Wichtig: Alle normal zurückgelegten Jahresdistanzen (Sternzeit xx0000-xx999) werden dabei ignoriert!
Bsp: Sternzeit 51461.5 ist größer als 51268 in 6., aber kleiner als 51978 in 8.; die Referenzentfernung zur Erde ist demnach 62134 ly.
3. Neben der jetzt folgenden normalen Subtraktion des Anteils der jährlich zurückgelegten Strecke (1) müssen noch 2 Spezialfälle beachtet werden: (2) im ersten Jahr (Sternzeit 48317-48999) hat die Voyager bloß 300 ly zurückgelegt, weshalb die Jahresstrecke entsprechend kleiner ist, und (3) zwischen Sternzeit 51008 und 52619 ist ein Borg-Korrekturfaktor zur Entfernung zu addieren, da die Voyager in diesem Zeitraum ihre Reise um 2 Jahre aufgrund des Umfliegen des Borgraums verlängerte.
Bsp: Sternzeit 51461.5 liegt zwischen 51008 und 52619, muß also nach Variante (2) berechnet werden. Geben Sie dazu bei (2) die Sternzeit und die Reeferenzentfernung 62134 ly ein und klicken Sie auf den Button, um die Momentanentfernung der Voyager zur Erde zu dieser Zeit zu berechnen.
(1) Allgemein | |
(2) 48317-48999 | |
(3) 51008-52619 |
Mit den Wegpunkten der Reise der Voyager und einer Möglichkeit zur Berechnung ihrer genauen Position kennen wir damit auch die Positionen all der von der Voyager besuchten Welten bzw. der durchquerten Territorien - weshalb der "offizielle" Deltaquadrant paradoxerweise besser bekannt ist als der Alpha- oder Betaquadrant. Die folgenden Sektionen beschäftigen sich deshalb mit einzelnen wichtigen Reisestationen der USS Voyager, bevor am Ende des Kapitels schließlich ein kurzer Ausblick auf den weiteren Verlauf der noch andauernden Reise gegeben werden soll.
1. Caretaker / Ocampa |
001. Der Fürsorger | 48317 |
0 ly |
75000 ly |
2. 2371 gereiste Strecke |
48317-48999 |
300 ly |
74700 ly |
Nachdem die USS Voyager erst zu Sternzeit 48317 (das ist im April des Jahres 2371) vom Fürsorger in den Deltaquadranten gebracht wurde, ist das "erste Jahr" der Reise der USS Voyager nur 683 Sternzeiteinheiten, also 249 Tage lang. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Warp 6.2 (438c) kann die Voyager damit nur maximal 300 ly der normalen 438 ly zurücklegen. Bei einer so geringen Jahresstrecke muß das galaktische Umfeld während dieses ersten Jahres weitestgehend gleich bleiben - und tatsächlich bleibt die Voyager das ganze Jahr im Einflußbereich der Kazon-Ogla, Vidiianer und Talaxianer, mit denen sie schon in den ersten Wochen im Deltaquadranten Kontakt hatte.
3. 2372 gereiste Strecke |
49000-49999 |
438 ly |
74262 ly |
Während des zweiten Jahres ihrer Reise
scheint die Voyager ebenso langsam voran zu kommen wie im ersten, trifft sie doch nach wie
vor auf Kolonien der Talaxianer, Vidiianer und Kazon (vorwiegend Ogla und Nistrim, aber
auch andere Sekten). Grund dafür sind die vielfältigen Verzögerungen und
Kursabweichungen im Kampf mit den Kazon, die eine geringere Geschwindigkeit als die
durschnittlichen Warp 6.2 und damit eine Jahresstrecke von weniger als 438 ly
wahrscheinlich machen. Es gab jedoch auch noch weitere Ereignisse in diesem Jahr, die die
Heimreise der Voyager verzögerten, wie das folgende Beispiel zeigt.
Unfreiwilliger "Landurlaub"
Zu Sternzeit 49690 muß die Crew der Voyager Captain Janeway und Commander Chakotay notgedrungen auf einem unbewohnten Planeten zurücklassen, nachdem diese sich während einer Routinemission durch Insektenstiche mit einer gefährlichen, höchst ansteckenden Krankheit infiziert haben, und die nur in der Biosphäre des Planeten nicht zum Ausbruch kommt. Als die Voyager unter Tuvoks Kommando ihre Reise fortsetzt, sind bereits 17d vergangen, in denen der Doktor vergeblich nach einem Heilmittel gesucht hat. |
Erst nach 6 Wochen, in denen die
Voyager mit normaler Geschwindigkeit weitergeflogen ist und dabei laut Tuvok fast 70 ly
zurückgelegt hat, was einer durschnittlichen Geschwindigkeit von Warp 6.8
entspricht, erhält die Voyager die Gelegenheit, durch die Vidiianer an ein Heilmittel zu
kommen.
Es ist unwahrscheinlich, das die Voyager für die ganze Dauer des Rückflugs die zu Beginn
des Rückflugs gesetzten Warp 6 beibehält, da sie damit längere Zeit unterwegs wäre als
beim Hinflug, jedoch können wir annehmen, daß die Voyager zwischen 3 Wochen (bei Warp 8)
bis 5 Wochen (bei Warp 7) für den Rückweg benötigt.
Gehen wir von ersterem, optimisterischen Wert aus, verliert die Crew damit insgesamt 80 d,
was bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Warp 6.2 einer um 95.998 ly verkürzten
Jahresstrecke entspricht.
Am Ende der Episode nimmt Captain Janeway den Kurs nach Hause mit Warp 8 wieder auf, um
die verlorene Zeit wiederaufzuholen, aber ist dies überhaupt möglich? Tag 24 des
unfreiwilligen "Landurlaubs" (wahrscheinlich ohne die 17d in Stasis gerechnet)
entspricht laut Episode Sternzeit 49690.1, was bei ingesamt 63 d Planetenaufenthalt
(wiederum ohne Stasis) die Wiederaufnahme der Heimreise auf Sternzeit 49892.7 legt. In
den verbleibenden 107.3 Sternzeiteinheiten oder 39.1645d hätte die Voyager tatsächlich
mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas weniger als Warp 8 (Warp 7.684) die
verlorene Strecke von 95.998 ly wiederaufholen können, und mit einer
Durchschnittgeschwindigkeit von etwas mehr als Warp 8 (Warp 8.66) hätte sie zugleich
auch den im verbleibendem Zeitraum noch zu bewältigenden Anteil der Jahresstrecke von 46.9974 ly reisen
können.
Während ihrer Reise ohne Captain und
1. Offizier hat die Crew das letzte Mal Kontakt zu den Vidiianern, womit die Voyager den
Einflußbereich dieser Rasse entgültig verläßt. Ausgehend vom ersten Kontakt mit der
Rasse zu Sternzeit 48532.4 scheint sich dieser über mindestens 535 ly zu erstrecken, wobei
natürlich eine größere Ausdehung "nach oben" nicht ausgeschlossen wird.
4. 2373 gereiste Strecke |
50000-50999 |
438 ly |
73824 ly |
Trotz keiner großen Sprünge und der gewohnten Jahresstrecke von 438 ly stellt das dritte Jahr der Reise der Voyager ein Jahr der Veränderungen dar. Nach 2 Jahren verläßt sie endlich den bekannten Raumbereich der Kazon und Vidiianer und dringt in neue, unerforschte Gebiet vor.
Das Verlassen des Kazon-Raums
Bereits ganz am Anfang des Jahres, zu
Sternzeit 50032.7, hat die Crew der Voyager das letzte Mal Kontakt zu den Kazon, was das
entgültige Verlassen ihres "Territoriums" (man sollte eher von dem von den
Kazon-Sekten dominierten Raum sprechen) impliziert. Es ist nicht bekannt, wie weit sich
der Kazon-Raum von der Ocampa Heimatwelt noch nach "oben" erstreckt, jedoch
scheint diese Welt eher im Randgebiet denn im Zentrum des Kazonraums zu liegen, der
bekanntlich von mächtigeren Sekten wie den Kazon-Nistrim beherrscht wird. Betrachtet man
das von der Voyager in den letzten 2 Jahren (seit der Ankunft im Deltaquadranten zu
Sternzeit 48317) durchflogene Gebiet, so kommt man auf einen Durchmesser von ungefähr 750 ly, was aber
auch erheblich weniger (wenn man von einer geringeren Jahresdurchschnittsgeschwindigkeit
der Voyager in den ersten Jahren ausgeht) oder mehr (wenn man von noch einigen hunderten
Lichtjahren oberhalb der Ocampa Heimatwelt ausgeht) sein kann. Ein Durchmesser in
dieser Größenordnung scheint aber in dem Sinne gerechtfertigt zu sein, daß die Kazon
als nomadisch lebende Händler und Eroberer naturgemäß einen größeren Raum bevölkern
müssen, was nicht notwendigerweise bedeutet, daß jeder der daran enthaltenen Planeten in
ihrer Hand sein muß, sondern dieses Gebiet größere Lücken aufweisen kann. Auf jeden
Fall unterstützen die Größe der Einflußbereiche der Vidiianer und Kazon die geringe
Jahresdurschnittsgeschwindigkeit von Warp 6.2, denn auf Grundlage der reinen
Reisegeschwindigkeit der Voyager (Warp 8 = 1000c) wären die Gebiete dieser eher
unbedeutenden Rassen 1500-2000 ly groß.
Das barzanische Wurmloch
Als die Voyager zu Sternzeit 50074.3 Takar II erreicht, befindet sie sich zugleich an dem Punkt, an dem 2366 ein Shuttle der Enterprise-D und eines Ferengi-Marauders durch das instabile Barzanische Wurmloch, daß hier einen seiner Ausgänge hat, den Deltaquadranten besuchten. Damit befindet sich erstmals eine Möglichkeit, die errechnete Route der Voyager mit onscreen angegebenen Entfernungen zu vergleichen, wie sie in der entsprechenden TNG-Folge "Der Barzanhandel" gemacht wurden. Dort ist jedoch von 70000ly die Rede, während zu Beginn des dritten Jahrs ihrer Reise die Voyager immer noch über 74000 ly von der Erde entfernt zu sein scheint. Es bieten sich hier mehrere Erklärungen für diese Diskrepanz an: |
1. Man sollte auf jeden Fall berücksichtigen, daß, als die Folge "Der Barzanhandel" entstand, die Entfernungsangaben natürlich nicht in Hinblick auf eine mögliche zukünftige Serie erstellt wurden, und umgekehrt auch die Autoren von Voyager sich nicht unbedingt darauf festgelegt haben müssen, die Geschichte genau dann wiederaufzugreifen, wenn die Voyager den entsprechenden Punkt erreicht hat, sondern dann, wenn sie eine Idee für eine Fortsetzung haben. |
2. Die 70000 ly können allerdings auch als einen Beweis für eine anfängliche Entfernung der Voyager von 70000 ly zur Erde gesehen werden, wie es in der 1. und 2. Staffel noch häufig onscreen zu hören war, während ab der 4. Staffel in den Episoden von eine Entfernung von 75000 ly ausgegangen wurde ("Eine" u.a.). In diesem Fall wäre die Voyager nämlich noch etwas über 69000 ly entfernt, was 70000 ly zu einer guten Näherung macht. |
3. Eine weitere Erklärung ergibt sich aus der Tatsache, daß sich die 70000 ly in "Der Barzanhandel" auf die Entfernung von Barzan, nicht von der Erde beziehen. Mit der Entfernung Barzans von der Erde und seiner relaitven galaktischen Lage läßt sich so ebenfalls die Diskrepanz erklären: liegt Barzan oberhalb der Erde im Alpha- oder Betaquadranten, wie es tatsächlich in einigen offiziellen Karten zu sehen ist, verkleinert sich die Entfernung von 75000 ly durch die größere Nähe zum Deltaquadranten natürlich. |
Das Gebiet des Schwarms
So beschließt die Crew, das Gebiet
an einer schmalen Stelle zu durchqueren - wie wir auf der in der Folge gezeigten Karte,
die der Abbildung rechts entspricht, sehen können. |
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1. Die Durchquerung
dauert 4 Tage bei sehr hoher Warpgeschwindigkeit. 2. Wird 12 h lang Warp 9.75 beibehalten, hat die Voyager 1/3 des Weges zurückgelegt. Mit den ersten Angaben ist eine genaue Berechnung nicht möglich, wohl aber mit den zweiten. Warp 9.75 entsprechen etwa 2500c. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob die Autoren hier die Maximalgeschwindigkeit der Voyager (Warpp 9.975) meinen oder wirklich Warp 9.75. Der Einfacheit halber und da letztere Gescwindigkeit fast 3x so groß ist, gehen wir von den gegebenen Warp 9.75 aus. In 4 Tagen kann die Voyager dann 27.4 ly zurücklegen. Wenn dies ein Drittel der Strecke ist, ist die Gesamtroute also rund 82 ly. Vergleichen wir die Route (auf der Karte 38px) mit dem Rest des Schwarmgebiets, kommen wir auf rund 570 ly für die Ausmaße des Gebiets auf der Karte - und die Grenzen des Gebiets sind auf dieser nicht ersichlich. All die Rechnerei hat uns eins gezeigt: das Territorium des Schwarms ist wirklich ziemlich groß, allerdings scheint es wesentlich kleiner als der Borgraum zu sein und sich auf unter 1000 ly Länge beschränken, da die Crew niemals wieder auf den Schwarm getroffen ist. |
Die Nekrit Ausdehnung
Nachdem sie die Einflußsphäre der bekannten Völker bereits verlassen hat, erreicht die Voyager in der Mitte des Jahres 2373, etwa bei Sternzeit 50443, schließlich die physische Grenze des bekannten Raums: die Nekrit-Ausdehnung, die nur wenige Raumschiffe bereits durchquert haben. Das Wissen, was hinter dieser letzten Grenze liegt, beschränkt sich auf Mythen und Sagen, und selbst Neelix, bisher Führer der Crew der Voyager durch den Deltaquadranten, kann nicht länger auf seine Kenntnisse zurückgreifen. |
Die Nekrit Ausdehnung
wird als eine weitläufige, nicht kartographierte, instabile Region des Weltalls voller
interstellaller Staubwolken und Plasmastürme beschrieben, wobei es aber in ihr nur wenige
Planeten gibt. Die Ausdehnung hat eine Breite von mehreren Tausend Lichtjahren, scheint aber nicht sehr tief zu sein, da
die Voyager sie in relativ kurzer Zeit durchqueren kann. Sie tritt in "Das
Wagnis" in die Nekrit Ausdehnung ein und scheint sie bereits zwischen "Die
Kooperative" und "Charakterelemente" zu verlassen, da in ersterer Folge die
Ausdehnung noch explizit eine Rolle spielt, während letztere mit dem Erreichen des Mikhal
Außenpostens die Voyager in ein völlig neues, fremdartiges Gebiet bringt und die
Ausdehnung auch in den folgenden Episoden keine Rolle mehr spielt.
Somit war die Voyager auf jeden Fall zwischen Sternzeit 50443 und 50654 in der Nekrit
Ausdehnung - also für eine Dauer von 211 Sternzeiteinheiten oder 77d. Ist die Voyager während dieser
zweieinhalb Monate nur mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von Warp 6.2 geflogen,
so hat die Ausdehnung nur eine Tiefe von 92.398 ly.
Wahrscheinlicher ist jedoch, daß die Voyager während dieser Zeit erheblich schneller
geflogen ist - in "Das Wagnis" heißt, es, daß es nur wenige Planeten in der
Ausdehnung gibt und die Voyager deckt sich mit allen nötigen Vorräten für die Reise
ein, so daß häufige Stops gar nicht nötig sind, was auch von der geringen Anzahl an
Missionen während der Durchquerung (Besuch von 4 Planeten) untermauert wird. Gehen wir
also von der Reisegeschwindigkeit der USS Voyager aus - Warp 8 -, so erhalten wir eine
Tiefe der Nekrit Ausdehung von 216.017
ly, ein Wert, der angesicht der
großen Breite und der Unkenntnis der Völker im von der Voyager erforschten Raum über
die Regionen hinter der Ausdehnung schon wesentlich logischer erscheint.
Ausgehend von einer konstanten Reisegeschwindigkeit von Warp 8 und den Sternzeiten der
einzelnen Episoden können wir nun die Entfernungen der in der Nekrit Ausdehnung besuchten
Planeten und durchflogenenen Gebiete vom Rand der Nekrit Ausdehnung berechnen:
Episode | Sternzeit | Objekt / Gebiet | Entfernung vom Rand |
"Das Wagnis" | 50443 | Nekrit Station | außerhalb |
"Das andere Ego" | 50460.3 | Inversionsnebel | +17.832 ly |
"Der Wille" | 50518.2 | Planet in binärem Sternensystem | +77.12 ly |
"Pon Farr" | 50537.2 | Planet Sakari | + 96.576 ly |
"Die Kooperative" | 50614.2 | Planet der Borg Kooperative | + 175.422 ly |
"Charakterelemente" | 50693.2 | Mikhal Außenposten | außerhalb |
5.1.8 Das vierte Jahr der Reise
Der Mutara-Klasse-Nebel
Anmerkung: Aufgrund der fehlerhaften Sternzeitberechnung in dieser Folge (2.7 Tage / Einheit statt der richtigen 2.7 Einheiten / Tag) überschneidet sich diese Folge eigentlich mit der nächsten, [VOY] In Furcht und Hoffnung. Nun, da wir die genaue Reisedauer durch den Mutara-Klasse-Nebel kennen, können wir auch die Durchschnittsgeschwindigkeit der Voyager bestimmen. Obwohl sie natürlich von der viel langsameren Geschwindigkeit am Ende der Reise beeinflußt wird, mußte die Voyager im Durchnitt Warp 8.25 beibehalten, um 110 ly in 35 Tagen zu schaffen. Das erscheint ziemlich hoch; vielleicht war jedoch die Strecke viel kürzer als die genannte Ausdehnung von 110 ly, da die Voyager (wie auf der Karte ersichtlich) den Nebel ja an einer schmalen Stelle durchquerte. |
Zusammenfassend kann man sagen, daß die meisten Episoden die aufgestellte Route der Voyager zu unterstützen scheinen. Jedoch gibt es unzählige mögliche Varianten, die eine grobe Übereinstimmung mit den gegebenen Entfernungen aufweisen würden. Sicherlich wird das ST:VOY Technische Handbuch - sollte es je veröffentlicht werden - ein komplett anderes Bild der Reise aufzeigen, bis dahin wird jedoch die dargestellte Tabelle so exakt und "kanonisch" wie möglich sein, wenn man an die vielen zu berücksichtigenden Variablen und die große Anzahl an Abweichungen und Fehler in der Show selber denkt. Abschließend listet die folgende Tabelle einige Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen der berechneten Route und den tatsächlichen, in der Serie genannten Entfernungen auf.
Sternzeit | Berechnete Entfernung | Erwähnte Entfernung | Quelle |
48317 - 50999 | 75000 ly - 73824 ly | 75000 ly / 70000 ly | Episoden der 1., 2. und 3. Staffel (Dialoge) |
51268.4 | 64348 ly | 65000 ly | Ein Jahr Hölle I (Dialog) |
51461.5 | 64368 ly | 62000 ly | ST:DS9 TM (Text) |
52500 | 51678 ly | 50000 ly | Schwere (Dialog) |
52999 | 32169 ly | 35000 ly | Equinox I (Dialog) |
53849.2 | 30352 ly | 30342 ly | Lebe flott und in Frieden (Dialog) |
54090.4 | 30246 ly | 35000 ly | Repression (Dialog) |
54129.4 | 30229 ly | 30000 ly | Imperfection (Dialog) |
54208.3 | 30169 ly | 30000 ly | Inside Man (Dialog) |
Letztendlich ergibt sich aus dem letzten Sprung zu Sternzeit 53329 und der Strecke, die
die Voyager seitdem zurückgelegt hat, eine Entfernung von 30067 ly zur Erde in der Mitte
der 7. Staffel (um Sternzeit 54500), wenn man den bereits zurückgegelegten Anteil der
Jahresstrecke (219 von 438 ly) mit berücksichtigt.
Somit ist die Voyager zu diesem Zeitpunkt nur noch 1944 ly von der Grenze des
Deltaquadranten entfernt, wenn man die revidierte Entfernung der Erde zum galaktischen
Kern als Basis der Berechnungen verwendet (25800 ly). Damit wird sie wahrscheinlich den
Betaquadranten, unerklärlicherweise ein Tabu bei Voyager, tatsächlich nie erreichen,
sondern sicherlich direkt gegen Ende der 7. Staffel zur Erde zurückgelangen, wenn die
"Politik der kleinen Sprünge" der letzten Zeit beibehalten wird.
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