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2.1 Eine Rundreise durch die Milchstra�e
2.1.1 Gestalt und Abmessungen der Milchstra�e
2.1.2 Aufbau der Milchstra�e
2.1.3 Die Sonne innerhalb der Milchstra�e

 

Unsere Reise durch das Star Trek Universum beginnt in der realen Welt, denn trotz aller fiktionalen Elemente basiert das Star Trek Universum auf der Realit�t. All die Abenteuer und Reise in die Unendlichkeit des Unbekannten finden immer auf denselbem Spielfeld statt, das es noch n�her kennenzulernen gilt: unsere Galaxis oder "die Milchstra�e", der kleinste gemeinsame Nenner des Star Trek Universums und der realen Welt, denn beide Leben - das reale und das fiktive - finden in dieser unserer Galaxis statt.

 

2.1.1 Gestalt und Abmessungen der Milchstra�e

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Obwohl schon in der Antike die Menschen in klaren und dunklen N�chten am S�dhimmel die "Stra�e aus Milch" ersp�hen konnten, dauerte es bis zur Zeit der Renaissance, bis die Menschen sich von der Mythologie "einer Stra�e der G�tter" abwendeten und ihre wahre Bedeutung erkannten. Im 17. Jahrhundert erkannte Galileo Galilei durch seine Beobachtungen mit dem von ihm entwickelten ersten astronomischen Teleskop, da� die sagenumwobene Milchstra�e nichts weiter als eine haufenartige Ansammlung von zahllosen Sternen unterschiedlicher Helligkeit ist. Ungl�cklicherweise verfolgte man Galileis Idee nicht weiter und erst im 18. Jahrhundert erlangte William Herschel weitere Erkenntnisse zur Gestalt unserer Galaxis.  Durch seine einzigartige Methode der "Sterneichung", die den Grundstein f�r die Stellarstatistik legte, konnte er ein Modell der Sternverteilung und damit die erste wirkliche Karte der Milchstra�e erarbeiten. Nach seinem "M�hlsteinmodell" hatte das komplexe System von Millionen von Sternen, in dem die Sonne nur als winziger Lichtpunkt erscheint, die Form einer flachen Scheibe, was der Realit�t erstaunlich nahekommt. Jedoch untersch�tzte er geh�rig die Abmessungen der Galaxis, die er auf nur 9000 ly Durchmesser und 900 ly Dicke festlegte.
Nach etlichen weiteren fehlerhaften Theorien und Fehlinterpretation der gewonnenen Daten, die u.a. zu einer Riesengalaxis mit 300000 ly Durchmesser f�hrten, gelang es erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, einen bedeutenden Schritt voranzukommen: Edwin Hubbel identifzierte die zahllosen "Spiralnebel" am Himmel als von unserer Galaxis unabh�ngige, eigenst�ndige Sternsysteme, die man damals noch "extragalaktische Nebel" und heute Galaxien nennt. Mit seiner Klassifikation der Galaxien wurden die Parameter f�r die weitere Untersuchung der Gestalt unserer Galaxis gelegt, denn es bestand kein Grund zur Annahme, da� die Milchstra�e eine Sonderstellung in Form und Struktur einnehmen sollte. 30 Jahre sp�ter endlich konnten mehrere Wissenschaftlerteams durch Untersuchung der Wasserstoffverteilung in der Galaxis - eine elementare Methode zur Erforschung der genauen Struktur von Sternensystemen - nachweisen, da� die Milchstra�e eine typische
Spiralform besitzt; sie kann in Hubbles Klassifikation dem Galaxientyp Sbc, was einer Spiralgalaxie mit mittelgro�em Kern und und eng bis locker gewundenen Armen entspricht.

Der Durchmesser der galaktischen Scheibe betr�gt dabei ziemlich genau 100000 ly hat, obwohl modernere Messungen nachgewiesen haben, da� sie stellenweise einen Radius von mehr als 50000 ly hat. Durchschnittlich hat die Galaxis eine Dicke von 2000 ly, jedoch wird In der "Seitenansicht" der Galaxis ersichtlich, da� der galaktische Kern im Mittelpunkt der Galaxis, der einen Durchmesser von etwa 3000 ly hat, eine Dicke von bis zu 5000 ly aufweist. Er wird deshalb auch als "zentrale Verdickung" oder "galaktischer Kern" bezeichnet. chart211b.gif (23850 Byte)

Aufgrund dieser enormen Gr��e - das Raumvolumen d�rfte etwa 6.28x1013 ly3 betragen - spielen nahezu alle Episoden und Filme von Star Trek in der Milchstra�e, und nur selten hat die Enterprise (meistens auf wissenschaftlich recht zweifelhafte bzw. nicht n�her erl�uterter Weise) die Galaxis in die unendlichen Weiten des Universums verlassen - kein Wunder, wenn man bedenkt, wie lange selbst das schnellste Star Trek Raumschiff zur Durchquerung der Galaxis ben�tigen w�rde:

Durchquerung der Milchstra�e in der galaktischen Ebene (100000 ly)
bei Warp 6 bei Warp 8 bei Warp 9 bei Warp 9.6 bei Warp 9.9
254 Jahre 98 Jahre 66 Jahre 52 Jahre 33 Jahre

Nat�rlich erscheint uns in unserer heutigen Welt damit das Universum noch viel gr��er, weil eine Million Jahre nicht ausreichen w�rden, um mit heutigen Mitteln das das gegen�berliegende Ende der Milchstra�e zu erreichen.

 

2.1.2 Aufbau der Milchstra�e

Wenn wir die Milchstra�e "von au�en" im dreidimensionalen Raum betrachten, lassen sich drei Hauptkomponenten klar unterscheiden:

1. Die d�nne galaktische Scheibe besteht aus etwa 100 Millionen jungen Sternen und Sternen mittleren Alters, die entlang von Spiralarmen angeordnet sind. Zu den f�nf wichtigsten z�hlen: der Orion oder Lokale Arm, der Perseus Arm, der Sagittarius Arm, der Centaurus Arm und der Cygnus Arm. Die galaktischen Arme kreisen um das galaktische Zentrum, wobei die Sonne 225 Mio. Jahre f�r einen vollst�ndigen Umlauf um den Kern ben�tigt. Die galaktische Scheibe enth�lt immer noch zahlreiche aktive Sternentstehungsgebiete, die potentielle oder tats�chliche Vorl�ufer der Sterne enthalten: Gasnebel, Globule und Protosterne.

2. Der galaktische Kern weist eine weitaus gr��ere Sterndichte auf als der Rest der Galaxis auf; deshalb erscheint er bei entfernter Betrachtung als ein homogenes wei�es Gebilde. Auch enthalten die innersten 1500 ly der Galaxis ein riesiges Gasreservoir, das so konzentriert ist wie nirgendwo sonst in der Galaxis und ausreicht, um weitere 100 Millionen Sterne zu bilden. Ein in der ganzen Milchstra�e einzigartiges Gebilde, genannt "Der Bogen", umgibt die innersten 100 ly des Kerns. Es handelt sich um einen durch ein starkes Magnetfeld gebildeten, gekr�mmten Gasstreifen, dessen Gasfilamente magnetischen Flu�r�hren �hneln - also um nichts anderes als das reale Pendant zur Galaktischen Barriere im Zentrum der Star Trek Galaxis. Im Zentrum des Kerns befindet sich zudem eine starke Radioquelle, Sagittarius-A, die man f�r ein Schwarzes Loch h�lt. Im Star Trek Universum wurde das galaktische Zentrum erst zweimal - 2287 und 2368 - erreicht.

3. Der �u�erste, nicht mehr sichtbare Bereich der galaktischen Scheibe wird als galaktischer Halo bezeichnet. Er enth�lt nur etwa 1% der Sterne der Galaxis, die sehr alt und �u�erst leuchtschwach sind. Teil des Halos ist au�erdem die sph�rische Wolke von 200 Kugelsternhaufen, die die Galaxis umgeben. Trotz des geringen Anteils, die der Halo an der galaktischen Sternpopulation hat, nimmt er in der Galaxis eine �berragende Stellung ein, denn er enth�lt erstaunlicherweise rund 90% der Gesamtmasse des Sternensystems. Diese Masse mu� folglich in Form einer nicht sichtbaren, inaktiven, strahlungsfreien Materie vorliegen - der sogenannten dunklen Materie, deren Existenz nur durch die Gravitationswirkung auf die sichtbare Wirkung nachgewiesen werden kann. Im Star Trek Universum wurde der galaktische Halo u.a. im Rahmen der Arias Expedition zur Erforschung massiver, kompakter Halo-Objekte 2357 erforscht. Die Star Trek Galaxis weist im Halo au�erdem ein mysteri�ses sph�risches Energiefeld auf - genannt die Gro�e Barriere, das bisher in der realen Milchstra�e nicht nachgewiesen werden konnte.

 

2.1.3 Die Sonne innerhalb der Milchstra�e

Innerhalb der Galaxie ist unsere Sonne nur ein winziger Punkt in der Unendlichkeit, der von 100 Milliarden �hnlicher Punkte �berstrahlt wird. Der interstellare Raum wird von Gasatomen und gro�en Staubwolken eingenommen, die unsere Sicht zu den innersten Bereichen der Galaxis beeintr�chtigen. Dementsprechend schwierig war es, unsere Lage in der Galaxis - also relativ zum einzigen Fixpunkt in unserem rotierenden Sternensystem - dem galaktischen Zentrum - festzustellen.

W�hrend die Menschen in den ersten galaktischen Modellen noch eine heliozentrische Situation mit der Sonne im Zentrum vermuteten und auch in Hubbles "M�hlstein-Modell" die Sonne eine Position nahe dem Zentrum einnahm, kam man im 19. Jahrhundert zu der Ansicht, da� die Sonne relativ weit vom galaktischen Kern entfernt sein mu�. �ber Radio- und Infrarotmessungen konnte man 100 Jahre sp�ter diesen Abstand auf 8 kpc - oder etwa 30000 ly - festsetzen, wobei die Sonne sich im Lokalen Arm bzw. Orion Arm befindet. Nach zahlreichen weiteren, weitaus genaueren Messungen geht man aber heute mit relativer Sicherheit von einer etwas kleineren Entfernung, n�mlich 24000 ly, aus.
Zumindest in Bezug auf die vertikale Position der Sonne in der Milchstra�e k�nnen wir von einer heliozentrischen Situation sprechen - die Sonne befindet sich nur
etwa 50 ly oberhalb der galaktischen Ebene - jener Symmetrieebene, die die Milchstra�e vertikal in zwei sch�sself�rmige Komponenten unterteilt.
Da unser Sternensystem um sein Zentrum rotiert, kann die Position der Erde in der Milchstra�e jeder Punkt auf einem Kreis mit einem Radius von 12000 ly sein - in den meisten Darstellungen nimmt sie jedoch eine Position genau in der Mitte der unteren H�lfte der Galaxis ein.

 

Unser kleiner Rundgang durch die Milchstra�e endet damit bereits, da wir bekanntlich immer noch bei der Erforschung unseres Sonnensystems sind und von Reisen zu all den entfernten Sternen am Himmel nur tr�umen k�nnen - oder in dem wir mit Star Trek einen Blick in eine m�gliche Zukunft der Menschheit und in die gro�e Unendlichkeit des Universums wagen.

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