065. Durch den Spiegel

Story

Commander Sisko wird von Smiley, dem Spiegel-Pendant von Chief O'Brien, ins Paralleluniversum entführt. Dort ist seit dem Besuch Kiras und Dr. Bashirs eine Rebellion der Terraner gegen die Allianz ausgebrochen. Da dabei Siskos Spiegel-Ich, welcher der Anführer des Aufstandes war, getötet worden ist, muß der Commander diesen ersetzen, um seine hier noch lebendige Frau Jennifer daran zu hindern, der Allianz zu helfen und damit das Ende der Rebellion zu besiegeln ...

Darsteller

Jennifer Sisko	Felicia M. Bell
Tuvok	Tim Russ
Garak	Andrew Robinson
Rom	Max Grodénchik

Bewertung

Daß das Spiegeluniversum irgendwann wieder auftauchen würde, war nach der überaus gelungenen Episode "Die andere Seite" in der letzten Staffel, die die erste Spiegelepisode des 24. Jahrhunderts darstellte, klar: so ist diesmal Cmd. Sisko der "Glückliche", den es unglücklicherweise in die Parallelwelt verschlägt. Dort ist mittlerweile viel passiert: die Terraner haben sich erhoben und kämpfen um ihr Leben und ihre Freiheit. Natürlich darf die umwerfend komische Intendantin Kira wieder nach Herzenslust Gemeinheiten austeilen und lüstern durch die Gänge spazieren, und auch "Kesselflicker" Smiley ist mit von der Partie. Doch das soll nicht heißen, diese Folge wäre ein müder Abklatsch des Originals: diesmal gibt es eine echte Beziehung zwischen den beiden Welten, da Sisko auf seine (hier noch lebendige) Frau Jennifer trifft und schmerzlich an den Verlust erinnert wird. Nicht nur das - er wird in Versuchung geführt, das Rad zurückzudrehen und mit der Spiegel-Jennifer ein neues Leben zu beginnen, doch bald muß er erkennen, daß diese Jennifer ganz anders als seine Frau ist. Darüberhinaus lernen wir einige weitere Spiegel-Pendants unserer Helden kennen: Dr. Bashir, der hier eine Art "Renegade" mit Bart und langen Haaren zu sein scheint, als kleiner Gag der furchtbar logische Tuvok von der Voyager, und eine ungeheuer sexy Dax, die Siskos Geliebte ist. Alles in allem nutzt die Episode die einzigartige Möglichkeit, völlig neue Beziehungen und überraschende Ereignisse einzubauen, voll aus, wenn sie auch nicht ganz so witzig und zynisch wie die erste Spiegelepisode ist. Dafür bietet sie aber durch die schmerzhafte Begegnung zwischen Sisko und der unerreichbaren Spiegel-Jennifer einen emotionalen Unterton, der sie zu mehr als einer einfachen Fortsetzung macht.

04.01.1998