Allgemeines
Originaltitel |
Infinite Regress |
Produktionsnummer |
203 |
Erstausstrahlung USA |
25.11.1998 |
Erstausstrahlung BRD |
06.05.2000 |
|
|
Regie |
David Livingston |
Drehbuch |
Robert J. Doherty |
Story |
Robert J. Doherty & Jimmy Diggs |
-
- Story
Sternzeit 52356.2 |
Mitten in der Nacht erwacht Seven in ihrem Alkoven. Sie hört seltsame Stimmen, deren
Bedeutung sie nicht kennt. Ihr Regenerationszyklus ist nicht komplett, doch
nichtsdestotrotz verläßt sie den Frachtraum. Zielgerichtet streift sie durch die
dunklen Gänge der Voyager, bis sie Neelix Küche im Kasino erreicht. Dort macht sie sich,
gleich einem wilden Tier, über die Fleischvorräte her. Äußerlich ist sie immer noch
Seven of Nine, ein Mensch, doch sie wird von der Persönlichkeit eines Klingonen
beherrscht. Am nächsten Morgen ist sich Seven ihres nächtlichen Ausflugs nicht bewußt.
Die Voyager hat ein Trümmerfeld entdeckt, das, wie sie herausfindet, von einem Borgkubus
stammt. In den Korridoren trifft Seven auf Naomi, die sie beobachtet hat, um mehr über
die Borg und ihr Streben nach Perfektion zu erfahren. Wieder tritt eine merkwürdige
Verwandlung bei Seven auf, die, eben noch streng und ohne Verständnis für Naomis
Aktionen, plötzlich mit ihr durch die Gänge tollen will. Nach einem Spiel Kadis-Kot
begibt sich Seven in den Maschinenraum, wo sie mit B'Elanna ein klingonisches
Paarungsritual beginnt. Offensichtlich wechselt Seven immer schneller die Identitäten und
droht dabei ihre eigene Persönlichkeit zu verlieren, ausgelöst durch ein noch aktives
Stück Borgtechnologie in dem Trümmerfeld, welchem sich die Voyager stetig nähert ... |
-
- Darsteller
Naomi Wildman |
Scarlett Pomers |
Captain Ven |
Neil Maffin |
Meryl |
Erica Mer |
-
- Bewertung
- In der letzten Borg-Episode "Die Drohne" fragte
der aus Sevens Nanosonden und dem Emitter des Doktors hervorgegangene One seine Mentorin,
ob sie zurück ins Kollektiv wolle. "Die Voyager ist mein Kollektiv" antwortete
Seven. "Das Vinculum" zeigt nun recht eindrucksvoll, daß dieses Gefühl der
Zusammengehörigkeit auf Gegenseitigkeit beruht.
Captain Janeway, der Doktor, Naomi, aber auch Tuvok und selbst B'Elanna - sie alle
unterstützen Seven in einer schwierigen Situation. Die Situation selber - durch ein
Borgvinculum treten in Seven willkürlich die Persönlichkeiten assimilierter Personen zu
Tage, bis sie selbst unter dieser Diversität zu verschwinden droht - wirkt,
zugegebenermaßen, ziemlich konstruiert und läßt viel an Logik vermissen. So erscheint
es unglaubwürdig, daß all die Identitäten, an denen eine Borgdrohne im Kollektiv
teilhat, auch nach der Trennung vom Hivebewußtsein latent noch vorhanden sind. Sicher,
man erinnert sich an die Zeit im Kollektiv, aber dies ist eine Erinnerung aus der
eigenen Perspektive, nicht die tatsächlichen Persönlichkeiten von zig Tausenden
Mit-Drohnen, zu deren permanenten "Speicherung" wohl selbst die Borg
technologisch nicht fähig sein dürften. Auch die Bemerkung, man könne den Signalen des
Vinculum nicht entkommen (auch im Subraum ist die Geschwindigkeit endlich, sonst könnte
die Voyager ja jederzeit Echtzeitkontakt mit der Erde aufnehmen!), wirkt wie eine
künstliche Einschränkung der Autoren zur Ermöglichung der intendierten Story.
Ironischerweise wird dadurch das Ende derselben entsprechend unglaubwürdig gemacht - man
beamt das Vinculum deaktiviert von Bord, doch wenn es die Fremden wieder aktivieren,
sollte das ganze dann nicht wieder von vorn anfangen? Andererseits ist die ganze Idee,
daß das Vinculum nur frühere Erlebnisse im Kollektiv zurückholt, anstatt die Verbindung
zum Hive wiederherzustellen (wie man es eigentlich annehmen würde), eine Notwendigkeit
für die Umsetzung der geplanten Geschichte. Denn grundsätzlich ist die Episode keine
"Borg-Folge" im eigentlichen Sinne: wir bekommen nicht das Kollektiv selber zu
Gesicht, sondern sehen die Auswirkungen des Einflusses der Borg - hauptsächlich
natürlich auf Seven, aber in geringerem Maße auch auf die Fremden, welche in ihrer
Verzweiflung jede Moral abgestreift haben und selbst vor der Vernichtung Unschuldiger
nicht zurückgeschrecken, um die Borg endlich zur Strecke zu bringen, was Erinnerungen an
die unglückseligen Cataati aus "Tag der Ehre" und
Arturis aus "In Furcht und Hoffnung" weckt.
- Letztlich sind - ähnlich wie in "Es war einmal"
- die Konsequenzen der Ausgangsituation das eigentlich interessante an der Geschichte, in
diesem Fall die Reaktion und das Verhalten der Crew auf Sevens Zustand, quasi als
Feuerprobe für das gerademal ein Jahr alte Verhältnis zwischen beiden.
- Und das könnte nicht besser sein. Hatte Seven nach ihrer Wiederentdeckung der
Individualität durch die Hilfe Captain Janeways in der vierten Staffel oftmals die
Gelegenheit, die Crew zu unterstützen (z.B. in "Eine"),
ergreift hier die Besatzung die Chance, sich bei Seven zu revanchieren. In "Der schwarze Vogel" war sich die Crew noch im unklaren, ob man
Seven helfen könnte, und man spekulierte, daß die Natur der Borg möglicherweise nicht
zu unterdrücken wäre und man Seven aufgeben müßte. Schon gegen Ende der letzten
Staffel, in "Im Rückblick", trat jedoch die
Besatzung für Sevens Rechte ein, und vor allem der Doktor machte sich für Seven stark,
die aufgrund ihrer Übergangsituation von der kollektiven Drohne zum menschlichen
Individuum sehr verletzlich ist. Nun, da Seven wiederum einer Gefahr ausgesetzt ist, der
sie allein nicht entgegentreten kann, ist die Besatzung sogar bereit, zum Schutz von
Sevens Leben ihre eigenes zu geben (da sie den überlegenen Fremden das Vinculum vor der
Heilung Sevens nicht auszuhändigen will und damit die Vernichtung riskiert), wie dies bei
Menschen des 24. Jahrhunderts im allgemeinen der Fall ist (vgl. Deannas Aussage in [TNG] Die schwarze Seele). Seven ist nicht mehr allein. Die
Darstellung der diversen Beziehungen sind die wahre Stärke von "Das Vinculum",
wie zahlreiche Familien- und Freundschaftszenen beweisen: mit Naomi (eine Beziehung, die
erst in "Es war einmal" recht
vorsichtig begann und hier - eher unfreiwillig - bekräftigt wird, ausgehend von
Naomis Wunsch, mehr über Sevens wahre Natur zu erfahren, welche sie in der ersten Episode
noch völlig falsch eingeschätzt hatte), mit dem Doktor (der seit seinem Einsatz in
"Im Rückblick" immer mehr die Rolle Janeways als
Mentor von Seven übernommen hat und diese Funktion dank "Das Vinculum" weiter
ausbauen kann), und mit Janeway (die immer noch recht mütterlich gegenüber Seven wirkt,
obwohl ihre plötzlichen Zweifel an Seven in Bezug auf die unabänderliche Natur der Borg
doch recht seltsam anmuten). Jedes Crewmitglied, ob es nun positiv oder eher neutral Seven
gegenübersteht, ist bereit auf seine Weise Seven zu helfen, wie Tuvoks Bereitschaft zur
Gedankenverschmelzung (die ihn ebenso wie Seven in den Abgrund reißen kann) oder
B'Elannas verzweifelte Versuche, das Vinculum zu deaktivieren, beweisen. Nur aufgrund
dieser sehenswerten, wenn auch nicht überragenden Beziehungsszenen, ferner der
konsistenten Charakterisierung Sevens und einem weiteren Einblick ins Borgkollektiv (mit
Bezug etwa auf "Star Trek: Der erste Kontakt") kann
ich "Das Vinculum" ob seiner zusammengeschusterten, uninteressanten
Hauptgeschichte nach dem bekannten Schema "Crewmitglied wird schizophren", das
u.a. schon die TNG-Episode "Der Komet" bei Data
anwandte und dabei ähnlich alberne Szenen fabrizierte (die hier wohl auch durch die allzu
stereotype Darstellung der verschiedenen Spezies - Klingone wild, Ferengi gierig,
Vulkanier stoisch usw. - zustandekommen), noch als halbwegs gelungen bezeichnen. Seven
wird ja nicht zum Selbstzweck in diese recht unglaubwürdige Situation gebracht, sondern
um eben ihre soziale Integration zu untermauern und ihr eine Weiterentwicklung zu
ermöglichen. Am Ende ist dadurch das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Crew, aber
auch beim Zuschauer, gefestigt und Seven hat einen Grund, Dankbarkeit (insbesondere
gegenüber dem Doktor) zu zeigen. Darüberhinaus wurde ihr durch diese einzigartige
Erfahrung, als Individuum noch einmal Kollektivität zu erleben und entsprechend bewußt
zu verarbeiten, ein Anstoß zur Erweiterung ihrer eigenen Persönlichkeit gegeben - neue
Möglichkeiten des Lebens auszuprobieren und neue Wege zu beschreiten, und sei es auch
"nur" in Form einer menschlicheren Freizeitgestaltung.
Das Ergebnis von "Das Vinculum", das Seven auf ihrem Weg zum Menschen wieder ein
wenig weiterbringt und auch in Zukunft noch eine Rolle spielen wird (vgl. "Euphorie", "Das ungewisse Dunkel",
"Die Voyager-Konspiration"), stimmt mich gnädig in
Hinblick auf die Gesamtbewertung. Die Grundhandlung der Episode mag nicht besonders
gelungen sein, doch gibt es genügend interessante, erinnerungswürdige Momente zwischen
Seven und der Crew, um die Folge in meinen Augen als sehenswert einzustufen.
|
|
-
- Zitate
Seven: "Naomi Wildman, Untereinheit von Fähnrich Samantha
Wildman, nenne deine Absichten!" |
Seven (Meryl):
"Borg... ich hasse Borg!" |
Naomi: "Ich werde für eine Weile Brückenassistent sein,
dann werde ich zum Fähnrich befördert. Danach werde ich Lieutenant sein, und wenn wir
den Alpha Quadranten erreichen: Captain Wildman!" |
Neelix: "Ich habe wundervolle medizinische Tees. Vielleicht
könnte ich einen für Sie kochen?"
Neelix: "Talaxianische Homöopathie. Ich glaube nicht, daß
wir schon so verzweifelt sind." |
Seven
(Ferengi): "Ah. Ah!
Und hier sind wir also in der vielerwähnten 'Krankenstation'. Nicht gerade auf dem
neuesten Stand der Medizintechnik, nicht? "
Doktor (entrüstet): "Was meinen Sie?"
Seven (Ferengi): "Wenige Biobetten, furchtbare Beleuchtung, veraltete
Instrumente." |
Doktor (über
die Geistesverschmelzung): "Captain,
Sie werden doch nicht wirklich diesen vulkanischen Hokus-Pokus in Betracht ziehen?" |
Doktor
(zu Tuvok): "Angesichts
all all dieser vielen neuen Persönlichkeiten, die hier herumschwirren - wie schade, daß
wir keine für Sie finden können." |
Seven: "Es gibt noch eine weitere Aufgabe. Ich benötige
deine Unterstützung. Ich möchte an Freizeitaktivitäten teilhaben."
Naomi: "Großartig."
Seven: "Kadis-Kot. Bringe mir bei es zu spielen."
Naomi: "Ich werde mich fügen." |
-
- Logbuch
Logbuch des Captains, Nachtrag. Langstreckensensoren haben ein Schiff der Spezies 6339
entdeckt. Wir haben einen Abfangkurs gesetzt in der Hoffnung, daß sie uns helfen können,
Seven of Nine zu heilen. |
Logbuch des Captains, Sternzeit 52356.2. Nach fast einer Woche Regenerierung hat sich
Seven of Nine endlich von ihrer Qual erholt. |
-
- Star Trek Datenbank
Das Vinculum ist ein zentraler Bestandteil eines
jeden Borgschiffes, welches das kollektive Bewußtsein ermöglicht, individuelles Denken
verhindert und für das Kollektiv relevante Informationen im Hivebewußtsein verteilt, um
Ordnung in das Chaos zu bringen. Vom Kollektiv getrennte Drohnen werden durch die Signale
des Vinculum reintegriert. |
Spezies 6339 ist eine humanoide, wenn auch sehr eigentümlich
aussehende, warpfähige Spezies, die in Gitter 124, Oktant 22 Theta beheimatet ist. Sie
sind 2371 das erste Mal auf die Borg getroffen. Ihr Widerstand gegen das Kollektiv war
zweckslos; 11 Milliarden Lebensformen wurden seit dem Erstkontakt assimiliert und ihre
Kultur fast völlig zerstört. Es gibt nur noch wenige Überlebende, die sich mit den
letzten verbliebenen Schiffen, die stark genug bewaffnet sind (22 Phaserbanken allein in
der Achtersektion), um sich gegen die Borg verteidigen zu können, durch die Galaxis
streifen. |
Der Plan von Spezies 6339 zur Vernichtung der Borg bestand darin, 13
Personen des eigenen Volkes mit einem einzigartigen synthetischen, biologischen Virus zu
infizieren und sie durch das Kollektiv assimilieren zu lassen. Das Virus greift die
Borgtechnologie (speziell den Vinculum) eines Borgschiffes an und führt aufgrund des
resultierenden Chaos im kollektiven Bewußtsein unweigerlich zu dessen Zerstörung. Man
ging davon aus, daß ein weiteres Borgschiff den Vinculum bergen würde und sich dadurch
ebenfalls infizieren würde und so immer fort, bis ein Großteil des Kollektivs vernichtet
sein würde. |
-
- Background
Naomi Wildman, das einzige Kind an Bord der Voyager, wird hier zum
zweiten Mal von der talentierten jungen Schauspielerin Scarlett Pomers
gespielt. In der ersten Episode, "Es war einmal", spielte sie quasi die
Hauptrolle, doch auch hier erfahren wir etwas mehr über ihren Charakter: ihre liebste
Freizeitbeschäftigung (Kadis-Kot, ein Spiel, das hier ebenfalls das erste Mal auftaucht
und in den nächsten Staffeln in Bezug auf Naomi, Seven und die Borgkinder immer wieder
eine Rolle spielen wird) und ihre Berufswünsche (Brückenassistent und schließlich
Captain des Schiffs, natürlich). Zumindest ersteres Ziel scheint erreichbar, betrachten
wir die weitere Entwicklung in "Euphorie" (erste Außenmission) und dem
Zweiteiler "Das ungewisse Dunkel" (hilft Captain Janeway bei der Suche nach
Seven) in dieser Staffel. Noch etwas zum Lebenslauf der jungen Naomi: sie wurde gegen Ende
der zweiten Staffel in "Die Verdopplung" geboren
(die Erklärung für die lange Schwangerschaft ihrer Mutter Samantha Wildman - Naomis
Vater Gresgrendtregk verblieb auf DS9 - gab die Episode "Voller
Wut" mit der speziellen halb-ktarianischen Physiologie von Naomi), in der
Eröffnungsepisode der dritten Staffel "Der Kampf ums Dasein II" kurz als Baby
gezeigt und war dann erst wieder in der vierten Staffel in "Das
Leben nach dem Tod" als schon recht großes Kind zu sehen (damals noch von
Brooke Ashley Stephens dargestellt) - was wir auch wiederum mit ihrer teilweise
außerirdischen Abstammung erklären können. |
Die Episode verrät wieder etwas Neues über die Technologie der
Borg und die Funktionsweise des Kollektivs: das "Vinculum" (lat.
"vereinigendes Band") ist das Herzstück eines jeden Borgschiffes. Es besteht
aus einer Verarbeitungseinheit im Kernbereich, welches das Bewußtsein aller Dronen
miteinander verbindet, individuelle Gedanken unterdrückt, für das Kollektiv relevante
Informationen verbreitet, und sogar dazu in der Lage ist, fehlerhafte Dronen wieder ins
Kollektiv zu reintegrieren."Es bringt Ordnung in das Chaos", wie Captain Janeway
bemerkt, und scheint damit als ein technologisches Äquivalent niedriger Ordnung zur
Borgkönigin zu fungieren, welche laut "Star Trek: Der erste
Kontakt" die gleiche Aufgabe hat - allerdings für das gesamte Kollektiv und
nicht nur für ein einzelnes Schiff. In Hinblick auf die bereits in der ersten Borgepisode
von Star Trek: Voyager, "Die Kooperative",
gegebenen Informationen, scheint das Vinculum einfach der Fachausdruck für bzw. die
Haupteinheit von einem neuroelektrischen Generator zu sein, laut der Episode ebenfalls der
Kern eines jeden Borgschiffes, dessen abgestrahltes Feld in Verbindung mit den
Neuroprozessorimplantaten, welche jeder Borg besitzt, eben genau dieselben Funktionen
ermöglicht - ein vereinigtes, kollektives Bewußtsein, Reassimilation von vom
Hivebewußtsein getrennte Dronen sowie die Regeneration von beschädigten organischen und
technologischen Komponenten. Letzteres wird aber, wie wir in "Skorpion"
erfahren haben, durch die Nanosonden ermöglicht (eine wesentlich glaubhaftere Erklärung
als jene mysteriösen "Selbstheilungsfelder"), womit die Borgkönigin (als
oberste Instanz für Koordination und Lenkung des Kollektiv, wohl in der Einsicht, daß
ohne eine gewisse Individualität selbst das beste Kollektiv zum Scheitern verurteilt ist,
weil ihm eben eine gewisse Zielausrichtung und der "Blick fürs Detail" fehlt),
die zentralen Plexi (ein in "Unimatrix Zero I"
eingeführter Begriff; der die kollektiven Signale mit Transwarpgeschwindigkeit zwischen
den einzelnen Borgschiffen austauscht und so eine Kollektivität in größerem Maßstab
ermöglicht - im Prinzip durch jene "interaktiven Hyperraumsignale", die Data
schon in [TNG] Angriff der Borg I zwischen Crosis und dem
Kollektiv bemerkte), die Vinculi und Neuroimplantate vor allem der künstlichen,
quasi-telepathischen Kommunikation innerhalb des Borgkollektivs zu dienen scheinen und so
z.B. gezielte Kommandos zur Regeneration bzw. Reintegration an die Implantate in den
Dronen richten, welche die entsprechenden Arbeiten dann "vor Ort" ausführen. |
Der Plan von Spezies 6339, die totale Vernetzung innerhalb
Borgkollektivs auszunutzen, um es durch eine einzige Infektion, welche sich
schneeballartig im Kollektiv ausbreitet, mit einem Schlag zu vernichten, wurde auch von
der Föderation bereits in Erwägung gezogen. In der TNG-Episode "Ich bin Hugh", wollte man den geborgenen, vom Kollektiv
getrennten Borg "Hugh" eigentlich mit einem Virus infizieren, der sich bei der
Reassimilation im gesamten Hive ausbreiten würde. Anders als Spezies 6339 wollte man aber
ein zerstörerisches Programm statt eines echten Virus verwenden, welches durch eine
spezielle Figur bei deren Analyse zu einer unendlichen Feedbackschleife und damit zum
Versagen der Borgtechnologie führen würde. Angesichts der Tatsache, daß Hughs Rückkehr
zu Menschlichkeit nach seiner Deassimilation bewiesen, daß die Borg ob ihrer geistlosen
Natur zur Indiviualität und damit zu einem weniger totalitären, aggressiven Dasein
zurückgeführt werden können, sah man aber von einer Verwendung einer derartigen
Massenvernichtungswaffe zugunsten einer friedvolleren Lösung ab: einem
"Individualitätsvirus", der die nur die Kollektivität der Borg, nicht aber
deren Leben, bedrohen würde. Während wir von den Folgen des Plans von Spezies 6339, die
diesen am Ende der Episode ja immer noch ausführen konnten, nie wieder etwas gehört
haben (offenbar ist er aber fehlgeschlagen), wurden die wenig erfreulichen Konsequenzen
von "Ich bin Hugh" im Zweiteiler "Angriff der Borg" behandelt. |
|
|