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124. Alice



Allgemeines
Originaltitel Alice
Produktionsnummer 226
Erstausstrahlung USA 20.10.1999
Erstausstrahlung BRD 11.11.2000
 
Regie David Livingston
Drehbuch Bryan Fuller & Michael Taylor
Story Juliann DeLayne
 
Story
Die Voyager entdeckt einen Schiffsfriedhof im Weltraum mit etlichen noch intakten Schiffen und ein paar hundert Schiffsteilen, mit dessen Verwalter Abaddon die Crew einige Tauschgeschäfte tätigt. Paris findet schließlich ein kleines Shuttleschiff, das zwar alt und nicht mehr funktionstüchtig ist, aber über einen schnellen Antrieb und ein neurales Kontrollinterface, mit dem der Pilot direkt mit dem Schiff kommunizieren kann, verfügt und sofort Paris' Herz als Pilot und Liebhaber von Raumfahrzeugen gewinnt. Er überzeugt Chakotay, es zu kaufen, und ist daraufhin Stunde um Stunde allein mit der Reparatur des Schiffes, daß er "Alice" getauft hat, beschäftigt. Dabei übersieht er, daß es viel mehr ist als ein einfaches Shuttle: "sie" hat eine Persönlichkeit und baut über die Neuralverbindung nicht nur eine Beziehung zu ihm auf, sondern kontrolliert und manipuliert ihn auch auf eine Weise, die Paris selbst ebenso wie die Sicherheit der Voyager gefährdet.
 
Darsteller
Alice Claire Rankin
Abaddon John Fleck
 
Bewertung
Tom Paris' Liebe zu schnellen Schiffen und ähnlichen Spielzeugen, Tom Paris der Anarchist, der nach Befreiung von der Enge seines Sternenflottendaseins auf der Voyager strebt - dieses Thema hat nicht unbedingt den literarischen Wert von Shakespeare und kann auch nicht gerade als universeller Aspekt des menschlichen Daseins bezeichnet werden. Glücklicherweise geht "Alice", unschwer als Charakterepisode für Tom Paris zu erkennen, mit dem von Haus aus recht eindimensionalen und stereotypen Charakter des Voyager-Piloten weit besser um als ihre Vorgänger. So ist eine Ähnlichkeit zu "Vis à Vis" aus der 4. Staffel nicht zu leugnen - mit dem Unterschied, das damals Tom aus freien Stücken sein Leben verändern und aus dem Zwang ausbrechen wollte, was angesichts seiner langen Zeit auf der Voyager und seinen beruflichen wie privaten Erfolgen wenig glaubhaft war und als Fehlcharakterisierung angeprangert wurde. Der Tom Paris aus "Alice" ist da wesentlich glaubhafter, und die Aufhänger-Geschichte ist origineller und interessanter - ein schnelles, schönes Raumschiff, das (als gerechte Strafe, mögen böse Zungen meinen) das Mensch-Maschine-Verhältnis auf den Kopf stellt, seine vernarrten Piloten völlig in Besitz nimmt und für die eigenen Zwecke ausnutzt. Einmal mehr wird der Raumschiffpilot in Tom Paris in den Vordergrund gestellt (glücklicherweise nicht der Reparateur verrosteter Autos) und mit der Geschichte von seinem ersten Flug auch ein wenig vertieft, was in Kontinuität zu seinem Charakter, wie er schon im Pilotfilm "Der Fürsorger" vorgestellt wurde, steht. Diesmal sind seine Unzufriedenheit und Befreiungswünsche allenfalls unterdrückte Geister des Unterbewußtseins, die von außen - durch Alice, den erweckten "Geist aus der Flasche" - zurück ans Tageslicht gebracht werden. Das Ergebnis ist ein Tom Paris, der durch Alice' Beeinflussung krankhaft besessen von seinem Raumschiff ist, und B'Elanna, die es sowieso schon immer schwer hatte, neben Toms Hobbies zu bestehen, endgültig aufs Abstellgleis befördert. Die Entwicklung mag ziemlich vorhersehbar sein, und manch einer wird gar den gesunden Menschenverstand der Crew in Frage stellen (bekanntlich hat die Verschmelzung von Mensch und Maschine nur selten Gutes hervorgebracht), doch das Ergebnis ist wesentlich befriedigender als in den bisherigen Tom Paris Episoden. Man hat das Gefühl, daß er wirklich seine Lektion gelernt hat, nun, da sein einstmaliger Traum zu einem Alptraum geworden ist. Da kann man schon von Charakterentwicklung sprechen, wenn Tom die Voyagercrew als seine Familie bezeichnet und sein erzwungenes rebellisches Verhalten als so unwirklich empfindet - früher war letzteres ein selbstverständlicher Teil von ihm. Am Ende steht somit diesmal keine Erlaubnis Tom Paris', daß B'Elanna an seinen Hobbies teilnehmen "darf", sondern ein Versprechen, in Zukunft ein wenig mehr Zeit in der richtigen Welt und in seiner richtigen Beziehung zuzubringen. Es mag ein kleiner Schritt in der oft einseitigen B'Elanna-Tom Romanze sein, doch zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

 
Zitate
Chakotay: "We've already got a full complement of shuttles (!!!)"
Chakotay: "Are you sure you're not just looking for a new toy?"
Tom
: "No! Absolutely not! Even B'Elanna thinks restoring this ship is worthwhile."
Chakotay: "All right. One slightly used alien ship. Don't make me regret this."
Harry: "The main computer's coming on-line. There's not much in it, just a few schematics. Looks like somebody tried to wipe the database"
Tom: "Probably rolled the odometer back, too."
Tom: "I've spent the last six years with these people. They're like my family!"
Tom: "From now on... I promise - no more affairs with strange ships."
B'Elanna: "What about the Delta Flyer?"
Tom: "We're just friends."
 
Star Trek Fakten
Tuvoks Tochter wurde während seines 11. Pon Farrs empfangen, also - ausgehend von Tuvoks Geburt 2264 und seinem ersten Pon Farr im Alter von 12 Jahren ("Tuvoks Flashback") - 2353.
Das Shuttle "Alice" ist ein sehr kleines Schiff, daß für Geschwindigkeit, nicht für Transportkapazitäten konstruiert wurde und deshalb nur über wenig Frachtraum und Platz für lediglich eine Person, den Piloten, verfügt. Sie hat aber ein schnittiges Aussehen und eine beeindruckende Ausstattung, u.a. ein neurogenisches Interface, das es dem Schiff ermöglicht, direkt auf die Gedanken des Piloten zu reagieren, eine optronische Waffenphalanx und Multiphasenschilde.
Beryllium ist die Standardwährung im Raumgitter 539. Für einen einzigen Kristallblock würden einige Spezies in diesem Gebiet eine ganze Flotte von Raumschiffen hergeben.
Eine Partikelfontäne, wie sie im Raumgitter 867 im Deltaquadranten existiert, ist ein seltenes natürliches Raumphänomen, daß im Aussehen einem Geysir ähnelt. Eine solche Raumanomie hat nur eine geringe Größe, ist aber sehr gefährlich: bei der Untersuchung einer Partikelfontäne im Alphaquadranten hat die Föderation mehr als ein dutzend Schiffe verloren.
Neelix' Schiff trägt den Namen "Baxial" und befindet sich noch immer in der Shuttlerampe der Voyager auf Deck 10.
In Frachtraum 2 befindet sich die Notfallversorgung der USS Voyager, u.a. EPS Leitungen, Breitband-Sensormatrizen und taktische Datenmodule.
Tom Paris machte seinen ersten Shuttleflug im Alter von 8 Jahren, als sein Vater ihn in einem alten S-Klasse Shuttle mitnahm. Obwohl dieses über keinen Warpantrieb, nur 2 Sitzplätze und manuelle Steuerkontrollen verfügte, war er beeindruckt.
Ein wichtiger Teil der Ferengi-Philosophie sind die "Fünf Stufen des Erwerbs": Vernarrtheit, Rechtfertigung, Aneignung, Besessenheit und Wiederverkauf.


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