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132. Der Virtuose



Allgemeines
Originaltitel Virtuoso
Produktionsnummer 234
Erstausstrahlung USA 26.01.2000
Erstausstrahlung BRD 23.02.2001
 
Regie Les Landau
Drehbuch Raf Green & Kenneth Biller
 
Story
Sternzeit 53556.4
Die Voyager kommt einem beschädigten Raumschiff der Qomar zu Hilfe, einer mathematisch orientierten,  technologisch weit fortgeschrittenen Spezies, die sehr selbstsicher auftritt und sich "niederen" Lebensformen mit geringerem technischen Verständnis überlegen fühlt, so daß in der Vergangenheit von den Q'omar jeder unnötige Kontakt vermieden wurde. Dementsprechend unfreundlich begegnen die geretteten Qomar der Voyager-Crew, die ihr Schiff repariert und sich um ihre Verletzungen kümmert. Ihre Haltung ändert sich jedoch schlagartig, als der Doktor, den sie als Hologramm besonders abfällig behandelt haben, zu singen anfängt. Trotz ihrer Überlegenheit ist ihnen diese nicht-rationale Ausdrucksform von Gefühlen  fremd, und sie sind sofort bezaubert. Sie entschuldigen sich für die voreilige Einschätzung der menschlichen Kultur und laden die Crew in ihr - sonst geschlossenes - System ein. Die Q'omar wollen alles von ihr über Musik wissen, und aufgrund seines Talents zu singen ist der Doktor innerhalb kurzer Zeit eine Berühmtheit. Er hat in den Qomar ein Publikum gefunden, das ihn uneingeschränkt bewundert und seinem übersteigerten Ego Gelegenheit zur Selbstdarstellung gibt. Gefeiert von Hundertmillionen, hegt der Doktor schließlich den Wunsch, auf dem Heimatplaneten der Qomar ein neues Leben als Sänger zu beginnen ...
 
Darsteller
Tincoo Kamala Dawson
Abarca Ray Xifo
Koru Paul Williams
Azen Marie Caldare
Vinka Nina Magnesson
 
Bewertung

Schon viele - zu viele - Star Trek: Voyager Episoden haben sich mit der mangelnden Anerkennung des Doktors als gleichwertiges Individuum beschäftigt: "Der Schwarm", "Das verborgene Bild" und "Dame, Doktor, As Spion", um nur einige zu nennen.
Glücklicherweise spielt dieses Thema in der vielschichtigen Charakterepisode "Der Virtuose" nur eine untergeordnete Rolle. Genaugenommen ist es  der Ausgangspunkt für eine Geschichte, die uns die Fehlerhaftigkeit des menschlichen Strebens aufzeigt, nach immer größerer Leistung und nach einer Verbesserung unserer Fähigkeiten zu streben, wenn dieses Streben nicht das Ziel hat, sich selbst oder die Gesellschaft voranzubringen, sondern allein dazu dient, auf bequemen Wege den Respekt, die Anerkennung und die Berühmtheit zu erlangen, die wir uns schon immer gewünscht haben. Der Doktor als ein Hologramm, das seinen gleichberechtigten Status gerade erst erhalten hat, dessen Unzufriedenheit - wenn auch nicht mehr berechtigt - immer noch latent vorhanden ist und das nicht zuletzt eine recht eitle, selbstbezogene Persönlichkeit aufweist, ist natürlich das ideale "Opfer". So ist "Der Virtuose" Charakterstory und Sozialkommentar in einem. Auslöser des ganzen ist der erste Kontakt mit den Qomar. Als ein völlig auf die Mathematik und die  (Natur)wissenschaften ausgerichtetes Volk kennen die Qomar das Konzept der Musik nicht, und verstehen auch nicht seine Funktion - zu keinem Zeitpunkt der Handlung, und das ist die Crux. Sie erleben den Doktor, wie er ein Volkslied in der Krankenstation singt, und erliegen dem Reiz des Neuen. Ihnen geht es dabei weder um die Person des Doktors noch um seine Persönlichkeit oder seinen Genius. Wieso auch - Musik ist nach dem Verständnis der Qomar nur eine Anwendung mathematischer Gleichungen. Sie bewundern die "Schönheit" ihrer Komposition und die komplexen Algorithmen, die hinter bestimmten Tonfolgen stecken mögen, doch von den Gefühlen und Ideen, die die Musik als künstlerische Ausdrucksform vermittelt, bekommen sie nichts mit. Musik geht aber über das Faßbare hinaus, und ihre Wirkung kann erstaunlich sein - je nach Stimmung des Stücks, aber auch des Publikums, kann sie den aufmerksamen Zuhörer begeistern, betrüben, belustigen, aber auf jeden Fall wird sie ihn mitreißen. Sie kann sogar als Basis für permanentere Gefühle wie Liebe dienen, wie uns die TNG-Episode "Der Feuersturm" so eindrucksvoll demonstrierte. Wenn die Qomar jedoch "mitswingen" und begeistert klatschen, dann nur, weil sie diese für sie völlig fremde Kunstform so aufregend und interessant finden. Dementsprechend ist der Doktor kein Virtuose, der besonders ausdrucksstark oder gefühlsbetont singt. Im Grunde genommen ist er für sie immer noch ein Objekt, mit dem Unterschied, daß er nun kein primitives "Landarzt"-Hologramm mehr ist, sondern ein Programm, das etwas kann, was sie nicht können: singen, oder eben "Töne auf mathematisch einzigartige Weise kombinieren und artikulieren." Damit sind sie abhängig von dem "einzigartigen Musikprogramm" und bringen dem Doktor die Achtung und den Respekt entgegen, die er möchte, mit dem alleinigen Ziel, daß er weiterhin für sie singt, wohlgemerkt. Sie benutzen ihn, wissentlich und ohne irgendetwas dabei zu empfinden. Geblendet von seinem Geltungsbedürfnis und dem brennenden Wunsch, seine persönlichen Grenzen zu erweitern und seinen Schaffensbereich zu vergrößern (an sich ein löbliches Ziel im Sinne der Roddenberry'schen Star Trek Vision), erkennt der Doktor diese offensichtliche Tatsache jedoch leider nicht. Sein erster fundamentaler Irrtum ist die Mißinterpretation des Verhaltens der Qomar. Er fühlt sich unendlich geschmeichelt und glaubt wirklich, der alleinige Star einer ganzen Zivilisation geworden zu sein, einer Zivilisation, die ihn wie einen Gott verehrt und nicht als das Hologramm sieht, das Tag ein, Tag aus in der Krankenstation eines Raumschiffs Medizin praktiziert. Er erliegt diesem Traum, der zu schön ist um wahr zu sein, und zeigt damit eigentlich nur klassisches Wunschdenken. Kommt er damit nicht dem Menschsein verblüffend nahe, daß er einen solchen für einen objektiven Computer unmöglichen Fehler begehen kann? Sind wir nicht alle schon einmal dieser falschen Anerkennung erlegen, die nicht auf unser Wesen als ganzes, sondern allein auf eine einzelne Fähigkeit abziehlt? Dieser Respekt von Personen, die uns suggerieren, wir seien etwas besonderes, obwohl das Gegenteil der Fall ist, weil für sie ihr persönlicher Gewinn, den sie durch uns erhalten, im Vordergrund steht? Auf jeden Fall verleiht dies der Geschichte einen tragischen Anstrich, der sich im Verlauf der Handlung noch verstärkt, wenn der Doktor seinen zweiten, ebenfalls nur allzu menschlichen Irrtum begeht: er befindet sich auf dem Höhepunkt seines persönlichen Triumphs, doch die Personen, die er für seine Freunde hielt, scheinen seine Freude nicht zu teilen. Janeway,Seven, B'Elanna  - alle warnen ihn vor der Illusion, die die Bewunderung durch die Qomar darstellt, und vor der Kurzlebigkeit des Ruhms. Getrieben von einer verständlichen Subjektivität und einer gehörigen Portion Ruhmsucht (Ruhm korrumpiert, wie die plötzliche Überheblichkeit des "Maestros" gegenüber den Besatzungsmitgliedern und ihren ach so unbedeutenden Anliegen zeigt), zieht der Doktor einen verhängnisvollen Schluß aus dem Verhalten der Crew: sie gönnen ihm seinen Erfolg nicht, und verstehen ihn nicht, woraus folgt, daß sie ihn noch immer nicht als Individuum anerkennen und nur als das ewig schuftendes MHN tolerieren können. Die heftige "Sein oder nicht sein" Diskussion mit Captain Janeway im Bereitschaftsraum ist bezeichnend für die totale Verblendung des Doktors. Dieser will die Konsequenzen ziehen und die Voyager verlassen, um sich ganz seinem "vita nuova" als Qomar Virtuose zu widmen. Zur Begründung führt er dabei die Frage nach seinem Status und seiner Bestimmung an - doch darum geht es schon lange nicht mehr, diese Probleme wurden alle geklärt, wie der Doktor nur zu gut weiß. So ist es nicht verwunderlich, daß seine Argumentation auf wackligen Füßen steht und von Janeway leicht ad absurdum geführt werden kann. Er spricht vom Recht auf Selbstbestimmung, daß alle Crewmitglieder haben, doch wäre sein Leben für die Qomar und ihre Wünsche nicht einer totalen Fremdbestimmung unterworfen, hübsch verpackt in eine Schale aus "Heldenverehrung"? Würde er - ein Kind, das langsam erwachsen wird, das alle Rechte verlangt, aber Verpflichtung und Verantwortung nicht wahrhaben will - wirklich alleine bestehen können? Er beklagt, daß die Besatzung ihn nie als vollwertiges Crewmitglied akzeptiert hätte - unabhängig, ob dies stimmt oder nicht, die Qomar würden ihn auf keinen Fall als Individuum, eher als wohlumsorgte, aber entmündigte Marionette behandeln. Ironischerweise scheint das der Doktor am Ende selbst (unbewußt) zu erkennen, wenn er davon spricht, daß die Qomar doch seinen "Wartungsbedürfnissen" nachkommen würden. Mit dieser "Selbstdegradierung" hat er eigentlich die Diskussion verloren - und trotzdem gewährt Janeway ihm seinen Wunsch. Scheinbar grundlos - oder um den Doktor selbst die Wahrheit herausfinden zu lassen. Eine ungewöhnlich harte Lektion, wenn man bedenkt, daß sich der Geschmack der Qomar erst nach Jahren hätte ändern können, so daß wir das als eine forcierte Wendung hinnehmen müssen, um die Geschichte in die gewünschten Bahnen zu lenken. Und es kommt, wie es kommen mußte: Tincoo, die Frau, die angeblich Liebe für den Doktor empfand (in Wahrheit aber wohl eher für seinen Audioprozessor) erschafft ein neues Hologramm, das etwas kann, was die Qomar und der Doktor nicht können: eine hochkomplexe, die Fähigkeiten des menschliche Gehörs sprengende Komposition aufzuführen. Erst in diesem peinlichen Augenblick, da der Doktor seinem Nachfolger gegenübersteht und von der völlig verwirrten, da ahnungslosen Tincoo eine Erklärung abverlangt, beginnt er langsam zu begreifen, was die wahren Intentionen der Qomar waren, und wie töricht es war zu glauben, auf Dauer der einzige und beste Virtuose dieses Volkes sein zu können. Man ist fast geneigt diese Schmach als gerechte Strafe für den Doktor zu bezeichnen, doch kann er einem eigentlich nur leidtun, wenn er erfährt, daß er letzten Ende doch nur das einzigartige Stück Technologie war, das auf einmal nicht mehr einzigartig ist. Je höher der Aufstieg - desto tiefer der Fall. Das eigentliche dramatische am Finale ist jedoch, daß der Doktor zwar die Wahrheit erkannt hat, aber sie partout nicht akzeptieren will, wie seine kläglichen Versuche zeigen, die unmöglichen Erwartungen irgendwie zu erfüllen, um doch noch nicht aufs Abstellgleis zu kommen. Der Höhepunkt seiner Verzweiflung und Besessenheit von dieser fixen Idee ist freilich der Moment, in dem er bereit ist, allein für den Ruhm seine medizinische Datenbank löschen zu lassen (was ihm die Möglichkeit zur Erweiterung seiner Musikprogramme gäbe) und damit seinen Beruf als Arzt für immer aufzugeben. Überraschenderweise ist es B'Elanna, die ihm letztendlich die Augen öffnet und  die Bedeutung dieses Schritts darlegt: er würde damit das endgültig opfern, was ihm bisher immer am wichtigsten war und was er zur Befriedigung seines Egos im Verlauf der vergangenen Ereignisse schon weit zurückgedrängt hat: seine wahre Identität.
Es sind nicht einzelne Fähigkeiten und Leistungen, die uns definieren, sondern unser gesamtes Wesen. Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile, bzw. seiner Kenntnisse, Fertigkeiten und charakterlichen Nuancen. Nur allzusehr drängt sich hier die Parallele zu unser eigenen Gesellschaft in den Vordergrund. Die Entwicklung in "Der Virtuose", mit der Entdeckung des Doktors, seinem Aufstieg, seinem Höhepunkt mit eigens veranstalteten globalen Konzerten, Autogrammstunden, Merchandising und die Verfolgung durch "Groupies", die fanatischsten der (weiblichen) Fans, und schließlich seinem sang- und klanglosen Abgang, gleicht den Verhältnissen in unserer schnellebigen Zeit, in der unser Status in der Gesellschaft allein auf unseren speziellen Fähigkeiten und der Kunstfertigkeit, uns möglichst "über Marktwert" zu verkaufen und als etwas besonderes darzustellen, basiert. Das mag eine natürliche soziale Entwicklung sein, doch betrachten wir die gezüchteten Superstars, die gerade mal so gut singen und tanzen können, um die Massen für ein paar Wochen zu unterhalten, bis sie den wachsenden Erwartungen nicht mehr gerecht werden können und in der Versenkung verschwinden, wird klar, wie außer Kontrolle geraten die Situation tatsächlich ist. Sänger, Tänzer, Leistungssportler sind auf scheinbar einfache Weise zu einem Leben voll Reichtum und Ruhm gelangt, doch trotzdem sind sie eigentlich nichts anderes mehr als eine Ware. Sie sind einem enormen Druck durch ihre "Fans" ausgesetzt, die nach dem Credo handeln, die Celebrities hätten eine Verpflichtung gegenüber den gemeinen Leuten. Daß angesichts einer solchen Sichtweise jedwede Menschlichkeit auf der Strecke bleibt, zeigt sich am sozialen Abstieg, der nur allzuoft dem beruflichen Aus folgt: den Stars von gestern ist es oft nicht mehr möglich, ein normales, ausbalanciertes Leben ohne große Berühmtheit zu führen. Zumindest im utopischen 24. Jahrhundert ist diese trostlose Situation aber nicht das Ende aller Weisheit. Dort ist die Crew der Voyager - und letztlich auch der Doktor - zu der Erkenntnis gelangt: man lebt für sich selbst, nicht für andere, und soll dementsprechend aus eigenem Antrieb heraus handeln und sich verbessern, was ein weiterer Eckstein der Philosophie Gene Roddenberrys ist.
Am Ende von "Der Virtuose" ist der Doktor eigentlich genau da, wo er auch am Anfang war - zumindest, was seine Situation betrifft. Er ist in den vergangenen 5 Jahren eine Fülle von Beziehungen mit den Crewmitgliedern eingegangen. Inzwischen akzeptieren ihn diese als einen Freund, Kollegen, Mentor, der einzigartig ist - einzigartig in Bezug auf seine gesamte Persönlichkeit. Sie schätzen seinen Humor, seinen Charme, seine Intelligenz, nicht seine Leistungsfähigkeit als Programm. Das macht ihn zu einem integralen Bestandteil der Gemeinschaft an Bord der Voyager. Um diese Erkenntnis reicher, ist es dem Doktor auch möglich, sein gesamtes Wesen in seiner letzten Aufführung auf der Qomar Heimatwelt zum Ausdruck zu bringen, was die Qomar freilich unberührt läßt (sie haben ja ein - nach ihrem Verständnis - besseres Musikprogramm), aber seine Freunde beeindrucken kann. Er ist über sich und seine ursprünglich starre Programmierung hinausgegangen, und hat damit die Grenze zwischen künstlicher Intelligenz und Leben aus Fleisch und Blut wieder ein wenig uneindeutiger gemacht.
Das Gesamtbild von "Der Virtuose", eine recht umstrittene Episode, wäre sicher nicht komplett, wenn man neben dem starken Realitätsbezug, den ausgesprochen gut gelungenen, geschliffenen Dialogen (zumindest was die Crew-Interaktionen betrifft) und den überdurchschnittlichen Leistungen der Hauptdarsteller (allen voran Kate Mulgrew, die mit ihrer ungewohnt offenherzigen, unverblümten Darstellung von Captain Janeway Robert Picardo fast die Schau stiehlt)  die vorhandenen negativen Punkte verschweigen würde. Durch die Parallelität der Handlung ist diese sehr vorhersehbar, zuweilen konstruiert (Janeways Nachgeben) und läßt ein wenig Eigenleben und Originalität vermissen. Daraus ergeben sich auch einige Lücken im Plot und offene Fragen, etwa wieso Seven plötzlich einen roten Alarm auslösen kann, oder, was wesentlich wichtiger ist, wie der Doktor es mit seinen ethischen Subroutinen vereinbart, die Verantwortung für die medizinische Versorgung der Crew dem völlig unzureichend ausgebildeten Tom Paris zu übertragen. Der gravierendste Makel der Folge sind aber meiner Meinung nach die Qomar, die zwar einem bestimmten Rollenbild zu entsprechen haben, aber in der fertigen Fassung auf der einen Seite aufgeblasen und arrogant, auf der anderen Seite hölzern, naiv und borniert wirken. Ihre von Anfang bis Ende ausgesprochen unglaubwürdige Erscheinung, gepaart mit den laienhaften Darstellungen der Gastschauspieler, gefährdet die Aussagekraft der eigentlichen Handlung, wirken doch einige der wichtigsten Szenen auf den ersten Blick ziemlich lächerlich (z.B. die Krankenstation-Szene ganz zu Anfang). Trotz aller Fehler - ich bin der Ansicht, daß, wenn man sich die Zeit nimmt, unter die Oberfläche von "Der Virtuose" zu blicken und die zugrundeliegenden Themen und Ideen studiert, eine hochwertige, tiefgründige, zum Nachdenken anregende Star Trek Episode vorfinden wird.

27./28.02.2001

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Zitate
Doktor: "Ich bin dazu programmiert, mehr als fünf Millionen medizinischen Verfahren durchzuführen!"
Qomar: "Beinhaltet das den Aderlaß?"
Doktor (über die Qomar): "Ihre Verletzungen sind unbedeutend. Leider kann ich über ihren Mangel an Manieren nicht das gleiche sagen."
Doktor (über seinen Auftritt): "Ich plane, in einem Augenblick von Don Juan auf Rigoletto zu wechseln. Das wird ein Triumph der..."
B'Elanna: "Arroganz und Selbstbeweihräucherung?"
Doktor: "Wenn man die Größe eines durchschnittlichen Qomar berücksichtigt, ist es offensichtlich daß jeder, der in den letzten 5 Reihen sitzt, eine verdeckte Sicht haben wird."
B'Elanna: "Sie haben Recht. Sie werden nichts anderes als ihre Kopfhaut sehen. Der Glanz könnte sie blenden!"
Doktor (zu Tincoo): "Sie müssen Lieutenant Torres verzeihen. Ihre musikalische Wertschätzung ist auf das Schmettern von klingonischen Trinkliedern beschränkt!"
Tuvok: "Wir sollten diese Besucher sofort evakuieren. Sie beeinträchtigen die normalen Schiffsfunktionen."
Janeway: "Tuvok, wann waren die Funktionen an Bord dieses Raumschiffs jemals normal?"
Doktor: "Es tut mir leid, Captain, aber müssen wie jeder andere auch warten, bis sie an der Reihe sind."
Janeway: "Ich bin nicht wegen eines Autogrammes hier!"
Doktor: "Kommen Sie, Kathryn. Es ist ja nicht so daß es eine Flut an medizinischen Notfällen gibt."
Janeway: "Ich war mir nicht bewußt, daß wir uns mit Vornamen anreden!"
Doktor: "Ich meinte 'Captain', tut mir leid."
Janeway: "Oh, das ist absolut in Ordnung, Doktor - oder bevorzugen Sie 'Maestro'?"
Doktor: "Bitte, beides ist annehmbar."
Janeway: "Nun, dann, lassen Sie mich ihnen beiden sagen: Maestro, Sie sind für heute fertig! Doktor, melden Sie sich auf der Krankenstation - sofort!"
Tom (über die Entscheidung des Doktors): "Doc... Sie werden das doch nicht wirklich tun, oder?"
Doktor (in Bezug auf das neue Hologramm): "Tincoo, Musik ist mehr als Mathematik. Und ich bin viel mehr als ein Programm mit musikalischen Unterroutinen. Meine ganze Erfahrung, meine ganze Leidenschaft geht in jede Note, die ich singe. Wenn Sie mir zuhören, wenn mein Singen sie bewegt, hören Sie nicht nur Noten. Dann hören Sie mein künstlerisches Talent. Meine Seele!"
Tincoo: "Die habe ich ebenfalls dupliziert"
Seven (liest Padd): "Lieber Doktor. Ich bedaure, daß ihr letzter Auftritt nicht so erfolgreich war, wie sie gehofft hatten. Aber es gibt immer noch jene, die ihre einzigartigen Fähigkeiten schätzen und sie als Individuum bewundern. Ich habe mich immer als ihr loyaler Fan betrachtet."
Doktor: "Von wem ist das?"
Seven: "Es ist unterschrieben mit 'Seven of Nine, tertiäres Attribut von Unimatrix 0-1.'"
 
Logbuch des Captains
Logbuch des Captains, Sternzeit 53556.4. Wir haben das beschädigte Schiff an Bord geschleppt und versuchen nun es zu reparieren, während der Doktor die qomarianische Besatzung behandelt, die kleinere Verletzungen erlitten hat.
Logbuch des Captains, Nachtrag. Die Qomar haben die Reparaturen an ihrem Schiff beendet, und, überraschenderweise, haben sie uns eingeladen, ihr System zu besuchen. Offenbar ist es nicht länger für Fremde "geschlossen".
 
Star Trek Datenbank
keine Einträge.
 
Background
Als der Doktor gegen das Verhalten der Qomar in der Krankenstation protestiert, reagieren diese darauf mit folgendem Kommentar: "Es ist ein irritierendes Programm - vielleicht können wir seine Sprachroutinen deaktivieren." Diese "Radikallösung" scheint ein neuer Running Gag bei Star Trek: Voyager zu werden, hat doch Naomi Wildman in "Es war einmal" ähnliches vorgeschlagen, als sie Neelix von ihrem Unterricht in der Krankenstation erzählte: "Der Doktor redet zuviel... vielleicht können wir ihn umprogrammieren oder so." Den Grundstein für die Hologramm-Lobotomie hat freilich B'Elanna Torres gelegt, die in den ersten Staffeln immer mal wieder den Doktor mit einer neuen Persönlichkeit ausstatten wollte...
"Ich bin Ingenieur, kein Kostümbildner." ist natürlich eine Variation der unsterblich gewordenen, immer wieder auftauchenden Zeile "Ich bin Arzt, kein ...", die zuerst Doktor "Pille" McCoy in der klassischen Star Trek Serie zum Besten gab und die auch der holographische Doktor der Voyager hin und wieder verwendet (was sich sogar Star Trek-konform damit begründen läßt, daß Werk und Persönlichkeit McCoys Bestandteil seiner Matrix ist).
Im Streitgespräch mit Captain Janeway führt der Doktor ein Beispiel an, um seine These zu untermauern, daß die anderen Offizieren im Gegensatz zu ihm das Recht auf Selbstbestimmung haben: was wäre, wenn Harry Kim eine außerirdische Frau auf einer Außenmission treffen würde, sich verlieben und entscheiden würde, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen, um eine Familie zu gründen, anstatt die Reise fortzusetzen? Ganz so hypothetisch ist diese Situation allerdings nicht, denn genau das ist in der fünften Staffel "Das Generationenschiff" passiert. Dort hat Harry Kim während einer Außenmission auf dem Varro-Schiff die junge Tal getroffen, sich in sie verliebt und wäre beinahe mit ihr durchgebrannt. Die Gemeinsamkeiten sind zu offensichtlich, als das es sich hier nicht um einen Scherz der Autoren handeln würde ...
Die CGI-Ansicht der Oberfläche der Qomar-Heimatwelt war ursprünglich für "Ein Jahr Hölle I" entworfen worden. Im Teaser dieser Episode stellte sie noch eine Zahl-Kolonie dar, die von Annorax' Waffenschiff aus der Geschichte eliminiert wurde.
Im Gegensatz zur Enterprise von "Star Trek: The Next Generation", auf der das Quartier jedes Besatzungsmitglieds ein Spiegel seiner Persönlichkeit war (Malereien und eine Geige in Datas Quartier, eine Posaune in Rikers Quartier, der mintakanische Wandteppich in Picards Quartier), hat sich Star Trek: Voyager immer schwer damit getan, den persönlichen Räumlichkeiten der Crew einen individuellen Touch zu geben, geschweige denn Gegenstände aus früheren Episoden permanent ins Set zu integrieren (was eine Kontinuität der besonderen Art darstellt, die insbesondere die langjährigen Fans zu schätzen wissen). Ein Teeservice und ein paar antike wissenschaftliche Instrumente - das war alles, was den Dekorateuren des Bereitschaftsraums zum Charakter Janeways einfiel. Das hat sich mit "Der Virtuose" glücklicherweise geändert. Im Streitgespräch zwischen dem Doktor und Captain Janeway ist deutlich an der hinteren Wand des Fensterbereichs ein historisches Bild Leonardo da Vincis zu sehen, ein subtiler Hinweis auf eines der größten Idole von Captain Janeway, das uns in der 4. Staffel (als Holorprogramm in "Skorpion II", "Apropos Fliegen", und, ohne Auftritte des Maestros, in "Der schwarze Vogel" und "Die Omega Direktive") vorgestellt wurde und seitdem leider keine Rolle mehr gespielt hat. Voyager und Kontinuität, das paßt leider selten zusammen, weshalb die Frage aufkommt, ob das Bild nur für diese Episode aufgehängt wurde. Glücklicherweise nicht, auch in den folgenden Episoden hat es dort seinen festen Platz hat und ist u.a in "Der Spuk von Deck 12" und "Unimatrix Zero I" sehr gut sichtbar.
Zum Abschluß eine exklusive Auflistung der Texte von allen Liedern, welche der Doktor in "Der Virtuose" zum Besten gibt:

I've Been Working on the Railroad
(Teaser und letzte Szene; Volkslied von Bill Basham)

I've been working on the railroad
All the livelong day
I've been working on the railroad
Just to pass the time away

Can't you hear the whistle blowing
Rise up so early in the morn ...



Someone's in the Kitchen with Dinah

(Teaser; später hinzugefügte Strophen des oben genannten Volksliedes)

Someone's in the kitchen with Dinah
Someone's in the kitchen I know
Someone's in the kitchen with Dinah
Strumming on the old banjo, and singing

Fie, fi, fiddly i o
Fie, fi, fiddly i o
Fie, fi, fiddly i o
Strumming on the old banjo

Den vollständigen Text und eine Instrumentalfassung finden Sie hier.

Dio, che nell'alma infondere amor
(Erstes Konzert im Kasino; Arie aus dem 1.Akt, 1. Teil, 3. Szene von Guiseppe Verdis Oper "Don Carlos"; eigentlich im Duett von "Don Carlos" und "Rodrigez" gesungen)

Dio che
nell'alma infondere
Amor volesti e speme,
Desio nel core accendere
Tu déi di libertà.
Giuriam insiem di vivere
E di morire insieme;
In terra, in ciel congiungere
Ci può la tua bontà.

Das vollständige Libretto finden Sie hier, eine Aufzeichnung der Arie hier.

Old Black Magic
(Erstes Konzert im Kasino; populäre Ballade der 1950er, geschrieben von Harold Arlen und Johnny Mercer)

That old black magic has me in it's spell
That old black magic that you weave so well
Those icy fingers up and down my spine
The same old witchcraft when your eyes meet mine

That same old tingle that I feel inside
And then that elevator strats it's ride
And down and down I go 'Round and round I go
Like a leaf that's caught in the tide

Den Text des gesamten Lieds finden Sie hier. Übrigens: mehr oder weniger vollständig war "Old Black Magic" bereits zweimal bei Star Trek zu hören: gesungen von Seven im Zweiten-Weltkriegs-Szenario von "Das Tötungsspiel I" und von einer holographischen Nachtclubsängerin im Dixon-Hill-Szenario von "Star Trek: Der erste Kontakt".

Rondini al nido ("Schwalben im Nest")
(Letztes Konzert auf der Qomar-Heimatwelt; alte neapolitanische Ballade, geschrieben von Harold Arlen und Johnny Mercer)

Sotto la grónda della torre antica, una róndine amica a lo sbocciar del
almondo or lui tornata. Ritorni tutti l'anni sempre alla stessa data, monti
e mari sa varca per tornar. Solo amore quando fugenda lontana sper invano,
ma non torni piu. Sper invano ma non torna piu.


Die Informationen zu diesem Lied stammen aus Jims DeltaBlues Review zu "Virtuoso".

 

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